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running.COACH Tipps für den Grand Prix von Bern: Zweite Hälfte

Morgen wird zum Grand Prix von Bern gestartet. Heute gilt es, die Kohlenhydratspeicher zu füllen und die Beine hochzulagern.
In unserer Vorschau sind wir in der Hälfte angelangt. Nach den ersten 3 Kilometern, die du dieses Mal möglichst verhalten angehen sollst, folgen 4 flache Kilometer, die ökonomisch zurückgelegt werden sollen. Auf den Höhenmetern im Dählhölzliwald gilt es das Pulver nicht zu verschiessen, damit nun eine erfolgreiche zweite Hälfte folgen kann:

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So läuft man die zweite Hälfte am Grand Prix von Bern

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Kilometer 9: Nachdem die Höhe beim Thunplatz erreicht ist, sollte dein Gefühl sagen „Jetzt kann’s losgehen!“. Die Strecke führt nun via Kirchenfeldstrasse abfallend Richtung Aare. Hier gilt es zu rollen und mit wenig Kraftaufwand einen schnellen Kilometer hinzulegen.
Kilometer 10: Weiter geht es leicht bergab, wo du es laufen lassen kannst. Die Neigung ist so stark, dass es fast von alleine geht. Achte dich darauf, dass dein Schultergürtel entspannt bleibt, und du die Ausatmung betonst. Kurz nachdem du in die Aegertenstrasse abgebogen bist, folgt eine weitere Verpflegungsstation. Nutze sie, um deinen Flüssigkeitsverlust im Rahmen zu halten. Auf den leicht ansteigenden Metern und der etwas unebenen Strasse solltest du deine Geschwindigkeit möglichst rasch wieder einpendeln lassen. Achte auf einen leicht verkürzten Schritt.

Kilometer 11 führt über die Monbijoubrücke. Geniesse den wunderbaren Blick auf das Bundeshaus und das Münster. Hast du dein Rennen gut eingeteilt, überholst du auf diesen flachen Metern hoch über der Aare Läufer um Läufer. Das beflügelt! Halte deine Euphorie aber im Zaum, denn bereits im Bürenpark folgen weitere leicht ansteigende Meter. Versuche bewusst mit der Schrittlänge zu spielen und somit andere Muskelfasern anzusprechen. Dies kommt dir spätestens am Aargauerstalden zu Gute.
Kilometer 12: Ein vermeintlich einfacher flacher Kilometer. Lass es wiederum rollen und bleibe fokussiert. Halte dich an deine Zielgeschwindigkeit, die dir dein Pacemaker-Band vorgibt. Ganz am Ende des zwölften Kilometers biegst du ein in die ansteigende Sulgeneckstrasse. Ganz wichtig: Wechsle den Schritt, sobald die Strecke beginnt anzusteigen, von den etwas längeren zu den flachen Schritten. Reduziere die Geschwindigkeit. Der subjektive Anstrengungsgrad sollte gleich bleiben.
Kilometer 13: Nutze die Verpflegungsstation in der Steigung und packe danach in der Bundesgasse wiederum die längeren Schritte aus. Lass dich durch die tolle Stimmung auf dem Bundesplatz motivieren. Bleibe konzentriert und locker im Oberkörper.
Kilometer 14: Enge Kurven prägen diesen Kilometer. Vor dem Münster und vor dem Zytglogge-Turm gilt es, den Schwung nicht zu verlieren. Lass es in der Herren- und Kramgasse rollen, während du in der ansteigenden Münstergasse mit verkürzten Schritten Tempo machst. Anders als auf dem zweiten Kilometer dürften dir jetzt die Pflastersteine etwas zu schaffen machen. Bleibe möglichst locker und lass dir von der guten Führung deiner Schuhe helfen. Ab jetzt darf es sich durchaus anstrengend anfühlen.
Kilometer 15: Für diesen Kilometer lohnt es sich das ganze Jahr zu trainieren. Es folgen abfallende Meter in der Gerechtigkeitsgasse, ehe die Strecke vom Bärengraben an den berühmt berüchtigten Aargauerstalden hoch führt. Hier wurden schon viele Duelle am Grand Prix von Bern entschieden. Manch einer wollte aber hier auch schon „sterben“. Wichtig ist, dass du dein Rennen bisher so eingeteilt hast, dass noch etwas übrig ist in deinem Tank. Ist dies der Fall, kannst du dich freuen. Weil jetzt fliegst du an deinen dich umgebenden Läufern vorbei. Geniesse die einzigartige Stimmung und achte auf zwei Sachen: 1. Arbeite bewusst mit deinen Armen. Sie sind der Taktgeber. Da die Beine mit den Armen gekoppelt sind, kannst du dadurch deine Schritte und Geschwindigkeit beschleunigen. 2. Reduziere deine Schrittlänge und lege deinen Oberkörper leicht nach vorne. In der ganzen Euphorie solltest du noch etwas Energie für Kilometer 16 übrig lassen.
Kilometer 16: Oben am Aargauerstalden angekommen, ist das Schlimmste zwar geschafft. Die Steigung geht aber weiter! Und zwar bis zur Bolligenallee. Erst hier folgen wiederum flache und später leicht abfallende Meter, die dich schlussendlich auf die Zielgerade vor der Postfinance Arena führen. Auf den beiden letzten Kilometer kannst du viel Zeit verlieren. Hältst du dich aber an unsere Taktik, wird eine neue Bestzeit resultieren und vor allem ein gutes Laufgefühl, weil du das Rennen stets unter Kontrolle hast.

Wir wünschen dir viel Erfolg und Spass auf den 10 schönsten Meilen der Welt! Und nicht vergessen: Schätze hier deine Zeit.

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