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A wie Alkohol

Wir starten mit einer neuen Blog-Serie und rollen das ABC mit sportverwandten Begriffen auf. Heute geht es los mit dem Buchstaben A wie Alkohol – einem Thema, das die Geister scheidet:
Alkohol ist ein Nervengift – trotzdem ist eines der beliebtesten Rauschmittel. Auch bei Läufern? Wir stellen euch die Vor-und Nachteile von Alkohol, beziehungsweise von alkoholischen Getränken vor. Am Ende dürft ihr entscheiden, wie viel und wann ihr Alkohol zu Euch nehmt.
Positive Auswirkung von alkoholischen Getränken auf den Körper

  • Studien haben gezeigt: Bier und Wein enthalten Stoffe, die eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben können. Geringe Mengen (0,25 l Wein, bis 0,5 l Bier) sollen vor Arteriosklerose schützen, entzündungshemmend auf die Blutgefässe wirken und den Anteil des guten HDL-Cholesterins erhöhen.
  • Über 100 Studien aus den vergangenen 30 Jahren belegen zudem: Menschen, die regelmässig Alkohol in kleinen Mengen und im Rahmen eines ausgewogenen Lebensstils geniessen, sind durchschnittlich gesünder oder leben länger als die, die darauf verzichten.
  • Die grosse Marathon-Studie „Be-MaGIC“ konnte zeigen, dass sich alkoholfreies Weissbier positiv auf das Immunsystem auswirkt. Steckt zwar kein Alkohol drin, ist aber für den Weissbier-Liebhaber eine gute Alternative.

    Weissbier ist ein guter Durstlöscher
    Alkoholfreies Weissbier ist ein guter Durstlöscher

Wie wirkt Alkohol grundsätzlich beim Sport?

  • Alkohol vermindert die Schlafqualität – und der Schlaf ist entscheidend zur Erholung und Regeneration. Besonders die REM-Phasen (Rapid-Eye-Movement), die besonders zur Erholung beitragen, werden beeinträchtigt.
  • Alkohol wirkt entwässernd und schwemmt Mineralien aus. Diese werden zum Sporttreiben für den Stoffwechsel und das Schwitzen benötigt.
  • Alkohol schwächt das Immunsystem, wir werden anfälliger für Infekte.
  • Alkohol enthält 7 kcal pro g. Er liefert und also Kalorien, die jedoch weder Mineralien noch Vitamine mitliefern. Es sind entsprechend „leere Kalorien“
  • Alkoholische Getränke haben zumeist einen hohen glykämischen Index (GI) und führen daher oftmals zu Heisshunger. Einen besonders hohen GI haben Bier, Gin Tonic, Alkopops, Cocktails und andere Mixgetränke.

Was bewirkt Alkohol unter Belastung beim Läufer?

  • Beeinträchtigt Koordination und Gleichgewicht.
  • Schränkt die Urteilsfähigkeit ein.
  • Verlangsamt die Reaktionszeit.
  • Vermindert Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer.
  • Die Blutgefässe werden erweitert, weshalb das Herz grössere Pumpkraft aufwenden muss. Muskeln, die beim Sport benötigt werden, werden dadurch unterversorgt.
  • Der Blutzuckerspiegel sinkt, womit das Risiko des Unterzuckerns steigt.
  • Kohlenhydrate werden zum Abbau von Alkohol als Brennstoff benötigt, daher nimmt die Muskelkraft während des Laufens ab.
  • Die Körpertemperatur wird nur noch mangelhaft reguliert, zugleich mehr Wasser ausgeschieden, was die Gefahr der Austrocknung steigert und den Verlust von Mineralstoffen beschleunigt, womit die Wahrscheinlichkeit eines Krampfes zunimmt.
  • Weil die Risikobereitschaft steigt, wächst auch die Anfälligkeit für Verletzungen. Praktisch: das Schmerzempfinden ist vermindert.

Darf ich nach einem langen, harten Lauf ein, zwei Bierchen trinken?

  • Dürfen: klar! Sinnvoll? Nein. 
  • Alkohol reduziert die Regenerationsfähigkeit, weil die Milchsäure erst nach dem Alkohol abgebaut wird.
  • Der Mineralienverlust wird nochmals erhöht. Die Regeneration also doppelt verlangsamt und der Mineralienbedarf noch höher.
  • Die Ausschüttung des körpereigenen Wachstumshormon hGH wird reduziert, die Trainingsanpassung dadurch reduziert (gilt ab 0,5 l Bier oder mehr als 0,25 l Wein).

Zusammenfassung
Alkoholische Getränke in kleinen Mengen getrunken können sogar gesundheitsfördernd sein. Wähle jedoch bewusst den Zeitpunkt aus! Nach dem Sport ist ein alkoholfreies Weissbier sogar sinnvoll, da es viele Mineralien, Eiweiss und Polyphenole enthält, die nachweislich das Immunsystem stärken. Ein roter Traubensaft hat allerdings ähnliche Wirkung…

LeniDieser Blog und damit der Start ins „running.COACH ABC“ wurde von Ingalena Heuck, Sportwissenschaftlerin und Deutsche Meisterin (2010) im Halbmarathon verfasst.

Eine Antwort auf „A wie Alkohol“

Ob und wie Alkohol gesundheitsfördernd wirkt, muss jeder für sich selbst entscheiden und erfahren. In jedem Fall kommt es immer auf den Zeitpunkt und die Dosis an.

Sicher ist in der Tat, dass alkoholfreies Weizenbier nicht nur ein perfekter Durstlöscher ist, sondern bewusst und in Maßen genossen, eine positive Wirkung auf Körper und Psyche haben kann – auch und gerade bei Sportlern.

Im Übrigen sagt der Volksmund „Wer rastet, der rostet“ Und selten hat er so recht wie bezüglich der regelmäßigen sportlichen Betätigung. Denn neben den vielen Vorteilen für die körperliche Verfassung wirkt sich das bewusste Erleben der eigenen Fitness auch positiv auf die Lebenseinstellung und den Alltag aus

Es müssen keine täglichen Besuche im Fitnessstudio sein, regelmäßiges Training sollte es aber schon sein. Sinnvoll betriebenes Ausdauertraining hat jede Menge positive Effekte – vom Abbau der Stresshormone über die Ökonomisierung der Herzarbeit und Stärkung des Immunsystems bis bin zur Verbesserung der Stimmung.

PS: Trainierte Menschen haben eine höhere Lebenserwartung. Ob und wie gesund Bier ist, verrät Alkohol-Coach Rolf von Berg vom Institut für praktische Lebenshilfe in einer Info-Broschüre, die Interessenten kostenlos unter http://www.alkohol-coach.net herunterladen können.

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