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Motivation running.COACH

Jonas Kiefer am Zermatt Halbmarathon

Es ist ja eine grosse Ehre, dass ich im gleichen Blog schreiben darf wie der Höhenmeter-Weltrekordhalter Friedrich Dähler und der Schweizer Meister über 100km Bernhard Eggenschwiler. Auf diesem Wege noch herzliche Gratulation zu diesen unglaublichen Leistungen! Es ist etwas schwieriger, jetzt eine Überleitung auf mein Lauferlebnis zu finden. Allerdings ist eine Parallele durchaus vorhanden: Der Stolz über das Erreichte.
Fangen wir aber ganz von vorne an. Mein ganz grosses Ziel im 2015 stand an. Der Halbmarathon anlässlich des Zermatt Marathons. Mehrere Monate ging meine Planung auf diesen Lauf hin. Aus diesem Grund wollte ich auch die letzten Wochen vor dem Lauf seriös vorbereiten. Ich habe deswegen 4 Wochen komplett auf Alkoholkonsum verzichtet und die Woche davor gut Carboload gemacht. Bereits am Donnerstag sind wir Richtung Zermatt gefahren, um als Familie ein verlängertes Wochenende dort verbringen zu können. Ich hatte mir für mein Laufhighlight die heisseste Woche des Jahres ausgesucht, was auch in Zermatt deutlich zu spüren war. Bereits am Freitag habe ich geschaut, dass ich viel trinke. Da ich die Strecke zu grossen Teilen nicht kannte, fuhr ich mit der Gornergratbahn noch Richtung Riffelalp zum Mittagessen. So konnte ich mir bereits ein Bild machen, was mit dem Schlussaufstieg auf mich wartete. Beeindruckt von der schönen Strecke verbrachten wir einen gemütlichen Nachmittag in Zermatt. Abends waren dann nochmals Kohlenhydrate angesagt und danach habe ich bereits alles was ich benötige bereit gelegt, Startnummer montiert usw. Es sollte alles passen und ich wollte am nächsten Tag nicht mehr darüber nachdenken.

Ausrüstung running.COACH
Alles bereit – inklusive running.COACH Shirt

Am Morgen ging ich zum kurzen Einlaufen. Ich hatte mich obwohl es die ganze Woche über trocken war für den Trailrunner entschieden. Viele hatten im Vorfeld gesagt, dass es nicht nötig sei, aber ich fühlte mich damit wohler und es sollte sich während des Rennens noch als die richtige Entscheidung herausstellen.
Nach dem kurzen Einlaufen ging ich mit meiner Familie dann zum Startgelände. Es war bereits sehr heiss und der Start war noch ca. 20min später als angesagt. Als sich mein Block dann langsam Richtung Start bewegte, stieg die Nervosität kurz an und dann ging es endlich los. Ich hatte mir vorgenommen, die ersten knapp 2-3KM im Dorf langsam anzugehen. Ebenfalls war es bei den Temperaturen klar, dass ich mir beim Verpflegen Zeit lassen musste. Bereits beim ersten Anstieg aus dem Dorf raus Richtung Patrullarve merkte ich, dass meine Beine super waren. Ich konnte in einem guten und ruhigen Rhythmus noch lange hochlaufen, bis es dann zunehmend steiler wurde und ich teilweise auf Marschieren umgestellt habe. Mit diesen Wechseln zwischen Laufen und Marschieren kam ich gut bis zur Sunnegga hoch. Ich war immer noch fit, hatte mich jeweils gut gekühlt und immer viel getrunken bei den Posten.
Ich wusste, dass es nach der Sunnegga nochmals eine Rampe hochging.

Flachstück
Das „Flachstück“ auf Singletrails war technsich anspruchsvoll

Danach ging ich davon aus, dass ich die Höhenmeter etwas aus den Beinen laufen kann. Dem war zwar so, doch der flache teils leicht abfallende Teil war teilweise technisch anspruchsvoll und die Konzentration beim Laufen musste stets hoch sein. Vor und hinter mir rutschten immer wieder Leute oder stolperten, da es auf den Wegen eine recht dicke Staubschicht gab.
Mein Trailrunner hatte sich genau jetzt bezahlt gemacht und so lief ich gleichmässig und mit super Halt in gutem Tempo Richtung Riffelalp. Ich konnte das flachere Stück eigentlich richtiggehend geniessen und mich so auf den Schlussaufstieg vorbereiten. Ich wusste ja von der Besichtigung, was mich erwartet. Und es war hart. Der erste steile Teil konnte um mich herum eigentlich niemand mehr laufen und ich kämpfte mich Schritt für Schritt hoch. Der ganze letzte Aufstieg war in der prallen Mittagssonne und ich habe mich auf meinen Schritt konzentriert. Mein Blick war nicht allzuweit nach vorne gerichtet und dann gings hoch. Meter für Meter.
Schon in der Kurve vor dem Riffelhaus schallte mir Dudelsackmusik entgegen. Mit der Musik stieg in mir auch die Vorfreude auf das Ziel. Noch die letzte Rampe bis zum Riffelhaus hoch und dann war das Ziel bereits zu sehen. Es war tatsächlich zu sehen, aber es war auch zu sehen, dass es noch eine ca. 400m lange Schlaufe gab mit letzten Aufstieg… Augen zu und durch. „Gring ache und seckle“ oder wie war das?
Die Runde abgeschlossen kam ich mit 3h18min ins Ziel. Die Zeit war bei den Temperaturen sekundär. Ich hatte es geschafft und es hat sich gelohnt. Mir ging es eigentlich auch schnell wieder sehr gut im Ziel.

Staubschicht
Nicht nur die Strecke – auch Jonas Beine waren spätestens im Ziel mit einer Staubschicht bedeckt

Im Schatten sass ich noch etwas oben mit meiner Familie und wir haben die Aussicht genossen. Die italienische Nationalmannschaft sass neben uns und hat das selbe gemacht und ich hatte mich auch ähnlich weltmeisterlich gefühlt wie ihr Sieger 😉 Alles in allem war es ein einmaliges Erlebnis und ich war stolz auf meine Leistung. Es ging einfach alles perfekt auf.
Mein Formstand zeigte sich dann auch in den folgenden zwei Tagen. Meine Beine waren zwar müde, aber ich hatte nicht mit Muskelkater zu kämpfen. Mein Training mit running.COACH hatte sich also doppelt ausbezahlt. Ehrlicherweise hatte ich bereits am Sonntagabend gegoogelt, welchen Berghalbmarathon oder ähnliches ich nächstes Jahr machen könnte. Wer es einmal gemacht hat, wird es immer wieder tun. So wird das auch bei mir der Fall sein. Das Gefühl, auf diese Weise einen Berg zu erklimmen, ist einfach unglaublich.
Deswegen an dieser Stelle einen herzlichen Dank an all diejenigen, die dieses Erlebnis erst möglich gemacht haben. Die Organisation des Zermatt Marathons war einfach sensationell. Vielen Dank an alle Helfer für diesen einmaligen Anlass.
Dann möchte ich auch zum Schluss noch running.COACH Valentin Belz herzlichst danken. Vielen Dank für deine Hilfe auf dem Weg Richtung Zermatt und alles Gute für deine neue Herausforderung.

Kulisse
Eine schöne Erinnerung, die sich in die Ferien mitzunehmen lohnt: Jonas vor dem Matterhorn

Wie geht’s jetzt weiter? Zuerst einmal in die Ferien und dann schauen wir weiter. Im Herbst werde ich sicherlich nochmals einen Halbmarathon und einen 10km laufen, um zu schauen wie ich mich seit dem Frühjahr verbessert habe. Habt Ihr Vorschläge, was ich unbedingt gemacht haben muss?
Dann hoffe ich natürlich, dass sich vielleicht doch ein gewisser Viktor Röthlin meldet und mein heimliches Saisonziel ermöglicht…ein gemeinsames Training. Wir werden es ja sehen…
Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Eine Antwort auf „Jonas Kiefer am Zermatt Halbmarathon“

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