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Motivation running.COACH

running.COACH Team: Dirk Müller stellt sich vor

In media res nimmt uns das neuste running.COACH Teammitglied Dirk Müller mit auf seinen letzten Wettkampf. Wie das gelaufen ist und was seine weiteren Ziele sind, liest du auf den folgenden Zeilen.

Atmen, immer schön gleichmäßig atmen beim Laufen, auch im Wettkampf. Klappt eigentlich ganz gut vorletzten Sonntag in Kandel, beim Bienwald-Halbmarathon. Aber irgendwie fehlt’s am Tempo. O.k., die ersten paar Kilometer eher defensiv angehen, so weit funktioniert die Renntaktik ganz gut. Am besten irgendwo dranhängen und Kraft sparen. Da wird’s schon schwieriger. An wen immer ich mich auch klebe: er wird mir bald entweder zu schnell oder zu langsam. Meistens zu schnell. Kein gutes Zeichen. An der Strecke kann’s nicht liegen, sie ist bretteben, Wind ist zwar vorhanden, aber kein starker, es ist kalt, aber nicht eiskalt, der Asphaltbelag passt und die allgemeine Stimmung auch.
Warum um Himmels willen komme ich nicht so richtig auf Touren? Irgendwie habe ich zwar nie das Gefühl, total am Anschlag zu laufen. Aber auch keine Idee, wie ich einen Zahn zulegen könnte. Schon bei km 10 liege ich mit knapp 41 min deutlich über dem angepeilten 4-Minuten-Schnitt, und die große Aufholjagd im zweiten Teil findet nicht statt. Im Gegenteil, es wird langsamer statt schneller, und nach und nach ziehen 15 bis 20 Läufer vorbei. Oder 30? Ich schaue ihnen nach wie aus einem Aquarium in die wirkliche Welt. Erst auf den letzten beiden Kilometern wache ich langsam wieder auf und finde zurück in einen etwas flotteren Rhythmus. Im Ziel steht eine Nettozeit von 1:28,39 – das sind 4,12 min auf den Kilometer, weit weg von den angepeilten 1:24,24 und fast drei Minuten über meiner Bestzeit.
Was im Nachhinein bleibt, ist ungeschönte Selbstanalyse. Und die offenbart schonungslos: Ich habe einige Trainigsfehler gemacht, vor allem in den letzten zehn Tagen vor dem Lauf – ausgerechnet in der Phase, in der man vermeintlich kaum noch Fehler machen kann, weil die Vorbereitung abgeschlossen scheint. Der größte war wohl, sechs Tage vor dem Wettkampf noch mal einen ganz privaten „schnellen Zehner“ in hastigen 40:20 zu laufen, anstatt die Vorgabe umzusetzen: 3×1000/4×1000/2×1000 im Renntempo, aber jeweils mit ordentlichen Pausen dazwischen…

Hat Grosses vor: Dirk Müller
Hat Grosses vor: Dirk Müller

Vielleicht aber werde ich auch einfach zu alt für die Tempohetzerei. Vor dreieinhalb Jahren habe ich mit dem etwas ernsthafteren Training begonnen, und da war ich auch schon knapp 45. Seitdem liegen etliche Wettkämpfe hinter mir: Landschaftsläufe, Crossläufe, schnelle Zehner, Halbmarathons. Und viele tausend Trainingskilometer. „Lauf doch lieber gemütlich“, schlägt meine Frau vor, und unsere Kinder denken eh, der Alte spinnt. Aber mal ehrlich: Immer nur gemächlich laufen, nie mal richtig Leistung abfordern im Training, und auf Wettkämpfe ganz verzichten: Was wäre das für ein Läuferleben? Ich kenne mich: Ohne Ziele, ohne auch mal ein bisschen Quälerei, würde ich es ganz sein lassen. Und das wäre dann auch keine Lösung.
Also: Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf. Und: Nach dem Training ist vor dem Training. Nächstes Jahr steige ich auf in die Altersklasse M 50 – wenn das kein Grund ist, in der Kategorie der flotten Jung-Opas noch mal so richtig anzugreifen…
Ach so, kurz noch zu mir: Ich bin Dirk, 48, voll berufstätig, und lebe mit meiner Familie in Freiburg im Breisgau. Als Kind und Jugendlicher habe ich viel Fußball und dann vor allem Tennis gespielt. Später lief viele Jahre beruflich viel, aber sportlich nichts. Mit Anfang 30 hat’s mich gepackt und ich fing an zu joggen. Schon bald war mir klar: Kein Spaß ohne Ziel. Also lief ich 1999 und 2000 den Berlin-Marathon. Unvergessliche Erlebnisse. Doch anschließend herrschte einige Jahre wieder nahezu sportlicher Stillstand. Erst nach dem Umzug 2006 aus dem Rhein-Main-Gebiet nach Freiburg ging es auch läuferisch wieder aufwärts. Die ersten Jahre total unstrukturiert, seit Herbst 2012 aber mit wechselnden Trainingsplänen – und tendenziell steigender Erfolgskurve. Meine Bestzeiten stehen mittlerweile bei 37:11 (10 km) und 1:25,54 (Halbmarathon). Die Hoffnung lebt, sie trotz biologischer Uhr und dank running.COACH noch mal zu toppen…

Eine Antwort auf „running.COACH Team: Dirk Müller stellt sich vor“

Hallo Dirk!

Interessanter Beitrag von Dir!

Halt uns auf dem Laufenden, wie sich Dein Training mit running.coach entwickelt!
Ich bin seit 2 Wochen auch Mitglied.

Gruss,
D.

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