Beim Laufen spielt die Wahl der richtigen Bekleidung eine entscheidende Rolle, um Komfort und Leistungsfähigkeit zu gewährleisten. Die Herausforderung besteht darin, bei wechselnden Wetterbedingungen nicht zu frieren und gleichzeitig nicht zu stark zu schwitzen. Die folgenden Tipps helfen dabei, die passende Kleidung je nach Temperatur und Witterung zu wählen.
Grundregel: Schichtenprinzip
Eine der bewährtesten Methoden, um sich optimal an verschiedene Temperaturen anzupassen, ist das Schichtenprinzip. Hierbei werden mehrere dünne Kleidungsschichten übereinander getragen, die bei Bedarf an- oder ausgezogen werden können. Jede Schicht hat eine bestimmte Funktion:
1. Basisschicht (Feuchtigkeitsmanagement):
Diese Schicht sollte eng anliegen und Feuchtigkeit vom Körper wegtransportieren. Ideal sind Funktionsstoffe wie Merinowolle oder synthetische Materialien wie Polyester, die Schweiß ableiten und schnell trocknen.
2. Isolationsschicht (Wärmespeicherung):
Bei kälteren Temperaturen sorgt die mittlere Schicht für Wärme. Fleece oder leichtes Funktionsmaterial sind hierfür gut geeignet, da sie wärmen, ohne zu schwer oder sperrig zu sein.
3. Außenschicht (Wetterschutz):
Diese Schicht schützt vor Wind, Regen oder Schnee. Eine leichte, atmungsaktive Jacke mit Windschutz und wasserabweisender Funktion ist hier ideal.
Kleidung nach Temperatur wählen
Um die perfekte Balance zwischen Wärme und Atmungsaktivität zu finden, ist die Temperatur ein wichtiger Faktor. Hier eine Übersicht, welche Kleidung sich bei verschiedenen Temperaturen empfiehlt:
Temperaturen über 15°C
Leichte, atmungsaktive Laufkleidung aus Funktionsmaterialien. Ein kurzärmeliges Shirt oder ein Tanktop sowie kurze Hosen reichen aus. Hier gilt: Je leichter und atmungsaktiver das Material, desto besser. Baumwolle sollte vermieden werden, da sie Feuchtigkeit speichert und die Gefahr besteht, dass der Körper auskühlt.
Temperaturen zwischen 10°C und 15°C
Eine dünne, langärmelige Schicht oder ein T-Shirt kombiniert mit einer leichten Jacke. Dreiviertel-Laufhosen oder lange Tights sind eine gute Wahl, um die Beine warmzuhalten. Wichtig ist, dass die Kleidung weiterhin atmungsaktiv ist, um Schweiß schnell abzutransportieren.
Temperaturen zwischen 0°C und 10°C
Ab etwa 10°C empfiehlt es sich, eine zusätzliche Schicht zu tragen. Langärmelige Shirts in Kombination mit einer leichten Isolationsschicht, wie einem Fleece-Pullover, halten den Körper warm. Lange Tights oder Thermohosen sind ideal für die Beine. Handschuhe und eine leichte Mütze oder ein Stirnband können den Kopf und die Hände vor Kälte schützen.
Temperaturen unter 0°C
Jetzt wird das Schichtenprinzip besonders wichtig. Eine isolierende Schicht ist unverzichtbar, um die Körperwärme zu bewahren. Eine winddichte Jacke schützt vor Kälte und Wind, während Thermounterwäsche oder ein wärmendes Funktionsshirt als Basisschicht getragen werden sollte. Lange Thermotights oder Winterlaufhosen sind ebenfalls Pflicht. Handschuhe, eine Mütze und eventuell ein Schal oder ein Buff-Tuch sollten den Kopf und Hals bedecken, da der Körper hier besonders viel Wärme verliert.
Weitere Tipps zur Laufbekleidung
Wind- und Regenschutz
Bei starkem Wind oder Regen ist eine leichte, wasserabweisende Laufjacke essenziell. Diese schützt vor äußeren Einflüssen, ohne dass die innere Kleidung zu feucht wird oder der Körper auskühlt.
Laufbekleidung anpassen
Es ist wichtig, die Kleidung vor dem Start nicht zu warm zu wählen. Während des Laufens wird der Körper in der Regel um etwa 10°C wärmer. Daher sollte die Bekleidung eher so gewählt werden, als wäre es bereits wärmer.
Materialien
Funktionsstoffe wie Polyester, Merinowolle oder Nylon sind ideal für Läufer*innen, da sie Feuchtigkeit effektiv ableiten, schnell trocknen und atmungsaktiv sind. Baumwolle hingegen speichert Schweiß, was zu unangenehmer Nässe und Auskühlung führen kann.
Fazit
Die richtige Laufbekleidung hängt stark von der Außentemperatur und den Wetterbedingungen ab. Das Schichtenprinzip ermöglicht es, flexibel auf wechselnde Bedingungen zu reagieren und bietet optimalen Schutz vor Kälte und Nässe, während gleichzeitig Schweiß effektiv abtransportiert wird. Wer sich an diese Grundregeln hält, wird sich auch bei widrigen Wetterbedingungen beim Laufen wohlfühlen und die optimale Leistung abrufen können.