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Lauftechnik

Wie eine Pollenallergie die sportliche Leistung beeinflusst

Die Pollensaison stellt für viele Läuferinnen und Läufer eine besondere Herausforderung dar. Allergische Reaktionen auf Pollen können nicht nur das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen, sondern auch die sportliche Leistungsfähigkeit deutlich reduzieren. Dieser Artikel beleuchtet die Auswirkungen von Pollenallergien auf die sportliche Leistung und gibt Empfehlungen für den Umgang damit.

Was ist eine Pollenallergie?

Eine Pollenallergie, oft auch Heuschnupfen genannt, ist eine Überreaktion des Immunsystems auf Blütenpollen, die eigentlich harmlos sind. Wenn diese winzigen Teilchen über die Luft in den Körper gelangen – meist durch die Nase, die Augen oder den Rachen – stuft das Immunsystem sie fälschlicherweise als Bedrohung ein. In der Folge schüttet der Körper Abwehrstoffe wie Histamin aus, was zu den typischen allergischen Symptomen führt: Niesen, laufende oder verstopfte Nase, juckende und tränende Augen, Kratzen im Hals oder sogar Husten. Manche Betroffene berichten zusätzlich von Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Konzentrationsproblemen – Symptome, die nicht sofort mit einer Allergie in Verbindung gebracht werden, aber den Alltag und auch das Training deutlich beeinträchtigen können.

 

Wann tritt die Allergie auf?

Die Pollenallergie tritt meist saisonal auf, abhängig davon, welche Pflanzen gerade blühen. In der Schweiz beginnt die Saison oft schon im Januar oder Februar mit Frühblühern wie Hasel und Erle. Im Frühling folgt die Birke, im Frühsommer dann Gräser, und bis in den Spätsommer hinein können Beifuss oder Ambrosia Beschwerden verursachen. Besonders an windigen, trockenen Tagen steigt die Pollenbelastung in der Luft deutlich an – was auch die Intensität der Symptome verstärken kann.

  • Frühblüher (Hasel, Erle): ab Januar/Februar

  • Bäume (Birke, Esche): März–Mai

  • Gräser: Mai–Juli

  • Spätblüher (Beifuss, Ambrosia): Juli–September

Wer ist betroffen – und warum?

Genetische Komponente

Pollenallergien gehören zu den häufigsten allergischen Erkrankungen überhaupt – und die Zahl der Betroffenen nimmt weltweit zu. In Zentraleuropa leidet etwa jeder fünfte Mensch an Heuschnupfen, Tendenz steigend. Besonders häufig beginnt die Allergie im Kindes- oder Jugendalter, kann sich aber auch erst im Erwachsenenalter entwickeln. Studien zeigen, dass das Risiko, eine Pollenallergie zu entwickeln, erhöht ist, wenn bereits ein Elternteil betroffen ist. Genetische Veranlagung spielt also eine klare Rolle – wobei die Ausprägung individuell sehr unterschiedlich sein kann.

Regionale- und umweltbedingte Einflüsse

Neben der genetischen Komponente gibt es auch regionale und umweltbedingte Einflüsse. Menschen, die in städtischen Gebieten mit hoher Luftverschmutzung leben, sind häufiger betroffen. Feinstaub und Stickoxide scheinen die Schleimhäute anfälliger zu machen und verstärken die allergische Reaktion – gleichzeitig können sie Pollen aggressiver machen, indem sie deren allergenes Potenzial steigern. Auch der Klimawandel trägt zur Zunahme von Pollenallergien bei: Wärmere Temperaturen verlängern die Pollensaison und erhöhen die Pollenmenge. Pflanzen wie die Ambrosia, deren Pollen besonders stark allergen wirken, breiten sich zunehmend nach Norden aus – auch in der Schweiz.

Symptome werden oft übersehen

Auffällig ist, dass viele Menschen jahrelang nicht wissen, dass sie unter einer Pollenallergie leiden. Häufig werden die Symptome als banaler „Frühjahrsschnupfen“ abgetan. Besonders bei Sportler:innen, die im Freien trainieren, kann es lange dauern, bis sie die Verbindung zwischen ihrer eingeschränkten Leistungsfähigkeit und einer möglichen Allergie erkennen. Dabei ist die Zahl betroffener Athlet:innen durchaus hoch. In einer Untersuchung an leistungsorientierten Sportler:innen litten je nach Sportart zwischen 20 und 40 Prozent unter allergischen Symptomen während der Pollensaison (Bonini et al., 2015, Allergy). Gerade bei Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren oder Triathlon kann eine unbehandelte Pollenallergie die Leistungsfähigkeit deutlich einschränken.

Was hilft?

Um trotz Heuschnupfen leistungsfähig zu bleiben, hilft ein gezielter Umgang mit der Pollenbelastung. Dazu gehört, den Trainingszeitpunkt anzupassen – am besten bei Regen oder frühmorgens, wenn die Pollenbelastung geringer ist – sowie Trainingsorte mit weniger Pollen (z. B. im Wald) zu wählen. Nach dem Training empfiehlt es sich, Kleidung zu wechseln und zu duschen, um Pollen zu entfernen. Auch medizinische Massnahmen wie Antihistaminika oder Nasensprays können sinnvoll sein. Für eine langfristige Lösung kann eine Hyposensibilisierung in Betracht gezogen werden.

Mehr Tipps und Hintergründe findest du im vollständigen Beitrag:
Volle Leistung trotz Allergie und Heuschnupfen

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