Kategorien
Motivation running.COACH

Stephan Lehmann – running.COACH Teammitglied

Berlin-Marathon – der größte in Deutschland, Bestandteil der World Marathon Majors und – nach eigener Aussage – auf der schnellsten Strecke der Welt! Das ganze wurde durch den doppelten Weltrekord am 28. September mehr als eindrucksvoll unterstrichen – doch ich selber war davon leider meilenweit entfernt (was nun aber auch nicht wirklich überrascht).

Während Dennis Kimetto ins Ziel läuft, hat Stephan gerade die Halbmarathonmarke passiert

Insgesamt muss ich den Lauf für mich persönlich jedoch unter dem Begriff „Dumm gelaufen“ abhaken. Trotz meiner verletzungsbedingten Laufpause von drei Wochen im August war ich recht optimistisch, an die 4 Stunden heranlaufen zu können. Auf der ersten Hälfte der Strecke konnte ich die Marschroute auch recht gut einhalten und war zur Halbmarathonmarke noch ungefähr im Soll. Doch schon bei KM 25 war im Grunde genommen schon alles im Eimer: wie angeflogen war ich plötzlich saft- und kraftlos und fühlte mich ähnlich gerädert, wie bei einer im Anflug befindlichen Grippe. Den Lauf abzubrechen war zumindest keine wirkliche Option, solange ich das Gefühl hatte, mich wenigstens die jeweils 2,5 Kilometer von Verpflegungsstelle zu Verpflegungsstelle „hangeln“ zu können. So konnte der Lauf wenigstens noch als Vorbereitungslauf für den New York Marathon (mit Zwischenstopp in Palma de Mallorca) dienen. Am Ende stand dann eine 4:14:56. Im Grunde genommen jetzt nicht soooo schlimm. Was mich persönlich an dem Lauf stört, ist die Tatsache, dass ich den Lauf dumm begonnen habe. Wäre ich langsamer angelaufen, ohne das Zeitziel 4 Stunden, wäre ich wahrscheinlich auch nicht schneller im Ziel gewesen – aber mit Sicherheit mit weitaus weniger Quälerei.
Aber nun gilt es halt nach vorne zu blicken. Zwei Highlights stehen noch auf dem Programm: Palma de Mallorca und New York City! Palma soll eigentlich ein weiterer Vorbereitungslauf werden – der Zeitrahmen wird wahrscheinlich ähnlich wie in Berlin sein. Also eher bei 4:15. Aber das ist ja nur Makulatur – es geht im Grunde genommen um New York. Ich freue mich wahnsinnig auf den Big Apple. Mit jedem Tag, mit dem der 02. November näher kommt, steigen Vorfreude und Anspannung. Natürlich auf die Stadt mit all’ ihren Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten, aber der Marathon ist darüber hinaus noch sehr viel mehr: Start auf der Verrazano Narrows Bridge zu den Klängen von „New York, New York“, durch alle 5 Stadtteile mit einigen Hotspots wie beispielsweise der Pulaski-Bridge zur Halbmarathonmarke mit einem atemraubenden Blick über die Skyline Manhattans, der Queensboro Bridge mit dann einem 270 Grad Turn auf die 1st Avenue – und dann geht es nach einem Abstecher durch die Bronx über die 5th Avenue in den Central Park zum Ziel. Ich habe jetzt schon Erpeltapete, wenn ich einfach nur daran denke.

Stephan bereitet sich auf seine beiden letzten Höhepunkte des Jahres vor

Im letzten Jahr bin ich die Strecke mit vielen Film- und Fotopausen in 4:30:46 gelaufen (der langsamste Marathons meines Lebens). Auch dieses Jahr werde ich GoPro und Kamera dabei haben, aber ich denke, dass ich dieses Mal schon auch ein wenig schneller sein werde. Laut Homepage des NYRR lag im letzten Jahr die Durchschnittszielzeit bei 4:29:12. Diese Zeit zu unterbieten ist auf jeden Fall meine oberste Zielsetzung – je nachdem, wie gut es läuft sollte aber vielleicht auch eine 4:20 drin sein.
Wenn ich mir so meine gesamte Vorbereitung der letzten Monate des Jahres 2014 anschaue, hatte ich im August mit meiner Verletzungspause meinen Tiefpunkt und sehr wenig Zutrauen, wieder in ein vernünftiges Lauftraining einsteigen zu können. Gerade in der ersten Zeit des Wiedereinstiegs war die Angst, die Symptome könnten wieder kommen und damit alle Laufvorhaben zunichte machen, übermächtig. Genau das ist der Punkt, der mir in den letzten Jahren Gottlob eigentlich immer erspart geblieben ist. Im Nachhinein betrachtet ist auch gerade hier der Hebel anzusetzen, etwas anders zu machen – was ich seit einiger Zeit ja auch tue: nämlich ein vernünftiges Stabilitätstraining mit einfachen Übungen wie die vom running.COACH und Ingalena Heuck.
So fühle ich mich jetzt dann trotz der Pause gut vorbereitet und gewappnet für Palma und New York – es sollen ja diesmal keine Bestzeiten rausspringen, sondern das Erlebnis im Vordergrund stehen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.