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Motivation running.COACH

Léonie von Tavel – Vom schlechten Gewissen, ein Training auszulassen

In meinem vorletzten Blog schrieb ich davon, wie und welche Läufe ich mir aussuchte, die in meinen Alltag passen und die realistisch sind. Irgendwie studierte ich aber immer wieder daran rum, ob es denn nicht noch einen etwas längeren Lauf in meiner Region gibt Ende Saison. So stiess ich auf den Gurten Classic. Den 15-km-Lauf schaute ich mir schon mal vor dem Swissalpine an, verwarf diesen jedoch gleich wieder wegen der 500 Höhenmeter. Da mir aber der Swissalpine trotz Höhenmeter sehr Spass gemacht hatte, schaute ich mir den Gurten Classic also nochmals an. Der findet zum Saisonende am 1. November und quasi vor meiner Haustür statt. Von dem her also sehr passend.

Die Auswirkungen des Gurten Classic im running.Coach

Da es für mich aber doch recht schwierig ist abzuschätzen, ob ich mich mit so einem Lauf in der Länge des GP-Berns und diesen zusätzlichen Höhenmetern nicht überfordern würde, fragte ich mal bei Jonas Mathys vom running.COACH nach. Der meinte, dass es keine verrückte Idee sei, sondern wohl durchaus machbar, sofern es mir Spass macht, an Rennen teilzunehmen. Und so trug ich denn diesen Gurten Classic als meinen Hauptwettkampf in meinen Trainingsplan ein… – und hätte den am liebsten gleich wieder gelöscht! Uff! Plötzlich soll ich Long Jogs von bis zu 18km Laufen und viel am Berg trainieren und die Intervalltrainings sowieso nur noch bergauf absolvieren. Ehrlich gesagt, war ich gerade etwas überfordert mit dieser Vorstellung, in dieser Intensität in den nächsten 2 Monaten zu trainieren. Ich liess den Plan aber so im running.COACH und schlief mal darüber.

Der GP Bern war das grosse Frühlingsziel von mir. Im Herbst soll es auf den Berner Hausberg Gurten gehen
Der GP Bern war das grosse Frühlingsziel von mir. Im Herbst soll es laufend auf den Berner Hausberg Gurten gehen

Soll ich – soll ich nicht?

Über Tage dachte ich immer wieder darüber nach, ob ich dieses Rennen nun als Ziel drin lassen soll oder ob ich mit dem Bremgarten-Lauf Mitte Oktober eine „ruhigere Kugel schieben“ soll. Immer, wenn ich in einer Entscheidung unsicher bin, werde ich „grümschelig“ (leicht reizbar). Dieser Zustand wurde noch dadurch verstärkt, dass ich am ersten Wochenende mit dem intensiveren Training meine Jungs sowohl am Samstag wie am Sonntag an sportliche Anlässe begleitete und so (zu) wenig Zeit für einen langen Long Jog blieb. Zudem war ich auch sonst ziemlich müde und in Haus und Garten standen einige Arbeiten an. Insgesamt schwierige Voraussetzungen, voll motiviert das „Bergtraining“ in Angriff zu nehmen.

Den Long Jog einfach ausgelassen – einfach?

Meine Reaktion? Ich liess den Long Jog am Samstag einfach aus. Aber nein, einfach war das nicht! Es war seit Dezember tatsächlich das erste Training, das ich „einfach so“ ausliess. Den ganzen Tag meldete sich mein schlechtes Gewissen und entsprechend war ich eben ziemlich „grümschelig“. Umso mehr arbeitete ich im Garten und dachte dabei immer, dass das ja wie ein Krafttraining sei und also mindestens einem halben Long Jog-Training entsprach. Frau kann sich  ja auch selber etwas vormachen… Und ich werde ja sowieso unzufrieden, wenn ich mich nicht regelmässig bewege, was diesen Tag nicht besser machte. Deshalb beschloss ich noch am selben Abend, am nächsten Tag in der Früh vor dem Wettkampf meiner Jungs den Dauerlauf zu absolvieren. Gedacht – getan.

Motivation
Nur ein Tag mit Bewegung ist ein guter Tag

Nüchtern gemäss Plan trainiert

So startete ich mit meiner Hündin Stella um 6.30 nüchtern, aber motiviert. Und es war herrlich: 1. In der Früh und 2. Weil es gut tat und Spass machte. Und zwar inklusive den fünf Sprints am Berg zum Schluss.
Meine Erkenntnis bzw. Bestätigung: Ohne (anstrengende) Bewegung geht es mir schlechter.
Meine Entscheidung: Den Gurten Classic lasse ich als Ziel stehen, sowohl in meinem Kopf, als auch im running.COACH. Ich bin schliesslich immer noch daran herauszufinden, welche Art Wettkämpfe (Distanz, Streckenprofil, Boden etc) mir am meisten zusagen.
Verlieren kann ich nur gegen mich selber, denn auf meine eigene Einstellung alleine kommt es an.

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