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Studie zum Berlin Marathon: Teilnehmerzahlen und Leistungsentwicklung

Der Berlin Marathon gilt als der schnellste Marathon der Welt. In einer Studie, bei der auch die Schweizer Spitzenradfahrerin Marlen Reusser (Silbermedaille an den Olympischen Spielen in Tokyo) mitgearbeitet hat, wurde der Berlin Marathon auf Trends bezüglich Teilnahmen und Leistungen untersucht. Wir haben die Ergebnisse für euch zusammengefasst.

Anzahl Teilnehmer*innen

Bei der ersten Durchführung des «Berliner Volksmarathon» im Jahr 1974 nahmen lediglich 236 Männer und 8 Frauen teil. Im Jahr 2018 waren es dagegen schon 28’373 Männer und 12’268 Frauen. Auffallend ist, dass die Zunahme der Teilnahmen in den letzten Jahren bei den Frauen im Vergleich zu den männlichen Kollegen deutlich höher ist. Das Verhältnis zwischen den Geschlechtern gleicht sich beim Berlin Marathon also immer mehr aus (ist aber im Moment noch deutlich unausgeglichen).

Die Geschlechterverteilung beim Berlin Marathon widerspiegelt dabei nicht den Status Quo, bezogen auf die Verteilung aller Wettkampfstarts (über alle Distanzen) weltweit, wo das Verhältnis gemäss einer amerikanischen Studie sehr ausgeglichen sei. Gemäss derselben Studie sei die Anzahl der Starts bei Frauen im Verhältnis zu den männlichen Teilnahmen höher, je kürzer die Laufdistanz sei.

Interessant ist auch, dass das Verhältnis zwischen Männern und Frauen bei jüngeren Teilnehmer*innen deutlich ausgeglichener ist, als dies in höheren Alterskategorien der Fall ist. Dieser Umstand sei nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass Sportlerinnen historisch gesehen immer wieder Hindernisse in den Weg gelegt wurden, welche die Teilnahmen erschwerten.

Tabelle Berlin Marathon
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Tabelle: Anzahl der Teilnehmer*innen am „Berlin Marathon“ von 1974 bis 2019 nach Geschlecht und Altersgruppen.

Leistungen

Neben den Teilnehmerzahlen wurden in der Studie auch Finisherzeiten (Top 10 Zeiten / Schnitt der Alterskategorien) analysiert.

Auffallend ist dabei, dass die Top 10 Zeiten in allen Alterskategorien über die Jahre immer schneller geworden sind. Für diesen Umstand scheinen mehrere Faktoren ausschlaggebend. So konnten nicht zuletzt signifikante Fortschritte in den Bereichen Trainingslehre, Wettkampfvorbereitung, Ernährung, Wettkampfverpflegung und Ausrüstung erzielt werden. Alleine die Entwicklungen der Laufschuhe haben dabei die Zeiten der Top 10 Athlet*innen in den vergangenen 4 Jahren stark beeinflusst.

Tabelle Berlin Leistungen
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Tabelle: Laufzeit der Männer und Frauen beim „Berlin Marathon“ über die Kalenderjahre hinweg.

Wenig überraschend führt die zunehmende Anzahl an Teilnehmer*innen zu langsameren Durchschnittszeiten in den verschiedenen Alterskategorien. Während in früheren Jahren und bei weniger teilnehmenden Athlet*innen noch vermehrt Eliteläufer*innen am Berlin Marathon teilnahmen, verschiebt sich das Startfeld immer mehr in Richtung Breitensport, was sich direkt auf die gelaufenen Zeiten auswirkt.

Tabelle Berlin Marathon Men Women
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Tabelle: Laufzeit der Männer und Frauen beim Berlin Marathon in den Altersklassen über die Kalenderjahre hinweg.

Marathon und running.COACH

Wir bei running.COACH sind uns der Entwicklung bewusst, dass gerade Marathonläufe immer mehr Breitensportler*innen anziehen. Wir hoffen, dass wir diese Entwicklung mit unseren Trainingsplänen noch weiter vorantreiben können, denn gerade bei langen Distanzen scheint es uns wichtig, gut vorbereitet an der Startlinie stehen zu können.

Die Tatsache, dass mitunter Trainingslehre, Wettkampfvorbereitung und Ernährung zu den wichtigen Faktoren gehören, weshalb die Zeiten der Spitzenathlet*innen immer schneller werden, bekräftigt uns in unserer Arbeit. Denn wir sehen es als unsere wichtigste Aufgabe, die running.COACH Community mit unseren Plänen und unserem Content in den genannten Bereichen zu unterstützen und unser Wissen auf Beste Artund Weise vermitteln zu können.

Wir wünschen auf jeden Fall allen der 172 am Start stehenden running.COACH User*innen viel Spass – lasst uns den Trend mit den langsamer werdenden Zeiten gemeinsam stoppen 😉

Datenquellen

Die Daten hinter dem Artikel stammen aus einer Studie, bei der auch die Schweizer Spitzenradfahrerin Marlen Reusser (Silbermedaille an den Olympischen Spielen in Tokyo) mitgearbeitet hat. Die Studie kann über den genannten Link aufgerufen werden.

Reusser
Marlen Reusser, Mitverfasserin der Studie, während dem olympischen Zeitfahren. Picture by Alex Broadway/SWpix.com – Tokyo 2020 Olympics – 28/07/2021 – Cycling Road, Women’s Individual Time Trial – Fuji International Speedway, Oyama, Japan – Marlen Reusser of Switzerland in action during the individual time trial

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