Leichtathletik ist in der Krise. Kaum jemand schaut sich in der Schweiz ein nationales Meeting an. Hierzulande vermögen höchstens die internationalen Traditionsmeetings in Lausanne und Zürich die Massen zu mobilisieren. Anders sieht es mit den Volksläufen aus. In Bern finden innerhalb eines Monats mit dem Grand Prix von Bern und dem Schweizer Frauenlauf zwei Events statt, an denen zusammengerechnet rund 40‘000 Läuferinnen und Läufer an der Startlinie stehen. Die Strassen werden gesäumt von unzähligen Zuschauern. Das Ganze ist ein grosses Fest und motiviert, über das Jahr verteilt auch an anderen Läufen teilzunehmen.
In den Stadien ist von den Teilnehmenden dieser Events nur ein Bruchteil zu finden. Weder als Zuschauer noch als Aktive. Doch zumindest Intervalltrainings könnten ab und zu auch mal von jenen im Stadion durchgeführt werden. Das Laufen im Oval bringt viele Vorteile mit sich, die persönliche Rekorde an Strassenläufen purzeln lassen. Meine Tipps lauten deshalb:
- Führe immer mal wieder ein Intervalltraining auf der Aschen- oder Tartanbahn aus und kombiniere es mit einem Auslaufen, das du barfuss durchführst. Dazu bietet sich meist das Rasenfeld des Innenraumes an.
- Damit deine Muskulatur nicht allzu einseitig belastet wird, solltest du regelmässig die eine oder andere Wiederholung im Uhrzeigersinn laufen. Beispiel: 10x 400m. Lauf die 3., 6. und 9. Wiederholung im Uhrzeigersinn statt wie normal im Gegenuhrzeigersinn.
- Baue Rhythmuswechsel ein: Ein grosser Vorteil beim Laufen auf der Bahn ist, dass man sehr regelmässig laufen kann. Baue aber bewusst Wiederholungen ein, bei denen du mit dem Tempo spielst, ohne schlussendlich die Zeitvorgabe am Schluss zu verfehlen. Beispiel: 10x 400m. Lauf bei der 2., 5. und 8. Wiederholung jeweils in der Kurve leicht langsamer als vorgegeben und hole auf der Gerade die eingebüsste Zeit wieder ein.
- Sei flexibel: Wenn der running.COACH dir vorschlägt, 190 Meter mit einer bestimmten Geschwindigkeit zu laufen, dann lohnt es sich auf der Bahn, die Intervalle auf die halbe Bahnrunde (200 Meter) zu verlängern mit dem gleichen Tempo, aber entsprechend längerer Dauer.
- Spanne möglichst mit einem Trainingskumpel zusammen oder schliesse dich einer Gruppe an, denn gemeinsam macht’s noch mehr Spass.
by Valentin Belz