Noch zwei Mal schlafen bis zum Start des 26. Schweizer Frauenlaufs. Die Nervosität steigt langsam. Auch bei Maja Neuenschwander, die im April mit 2:31:55 die Limite im Marathon für die Olympischen Spiele in London geschafft hat. Sie wird am Sonntag wie 14‘800 Läuferinnen die Strecke unter die Füsse nehmen und die einmalige Atmosphäre geniessen. Wir haben mit ihr kurz vor dem Rennen gesprochen.
Dein Marathon liegt 7 Wochen zurück. Wie hast du dich erholt von deinem Rekordlauf?
Die Erholung verlief ganz nach Wunsch. So dass ich das Training für meinen zweiten Saisonhöhepunkt schon nach wenigen Wochen wieder aufnehmen konnte. Im Gegensatz zu früheren Jahren habe ich aber einen neuen Weg gewählt: Ich bin zuerst häufig im Wasser gelaufen, ehe ich die Laufschuhe wieder schnürte. Jetzt nimmt es mich natürlich Wunder, wie sich der neue Weg auswirkt.
Dein nächster Marathon findet im Rahmen der Olympischen Spiele in London am 5. August statt. Was für einen Stellenwert hat für dich auf dem Weg dorthin der Schweizer Frauenlauf?
Es tut gut, nochmals ein etabliertes Rennen laufen zu können. Man muss aber realistisch sein: Von der Distanz her bringt mir der Frauenlauf als Marathonläuferin wenig bis nichts. Aber man darf die emotionale Seite nicht unterschätzen: Ich tanke Motivation und Durchhaltewillen und geniesse den Zuschauerrummel. Dies hilft mir, die harte Vorbereitungszeit zu prästieren.
Wie teilst du dein Rennen ein?
Ich richte mein Rennen und die Taktik auf die Konkurrentinnen aus und versuche diesen so gut wie möglich zu folgen.
Was für 3 Tipps hast du für die Mitläuferinnen bereit?
- Geniesst die spezielle Rennatmosphäre. Die Freude soll vor, während und nach dem Rennen im Vordergrund stehen.
- Stellt euch positiv auf die äusseren Bedingungen ein, auch wenn es regnen sollte.
- Lauft euer Tempo von Beginn weg und verschiesst das Pulver nicht auf den ersten Kilometern. Der Frauenlauf wird erst auf den letzten 1.5 Kilometern entschieden.