Die Laufbewegung ist komplex, sie beansprucht eine Vielzahl an Muskeln im Körper. Große, wie beispielsweise die Oberschenkelvorderseite (Quadrizpes) und -rückseite (Hamstrings), aber auch Muskeln im Oberkörper, wie zum Beispiel den Rückenstrecker oder die Brustmuskulatur. Neben den großen Muskeln arbeiten auch die kleinen, stabilisierenden Muskeln rund um die Gelenke, in den Füßen, den Knien und in der Hüfte.
Beim Laufen ist besonders die Stabilisierung der Hüfte entscheidend, um Fehlbelastungen zu vermeiden und eine saubere Lauftechnik umsetzen zu können. Liegt beispielsweise eine Schwäche oder verminderte Ansteuerungsfähigkeit der Gesäßmuskulatur vor, kann dies zu einem Kippen des Beckens führen. Dieses Wegkippen zur Spielbeinseite (das Bein, das in der Luft ist) kann zu Mehr- bzw. Fehlbelastungen auf der Standbeinseite (das Bein, das am Boden ist) führen.
Auf diesen Bildern seht ihr die Unterschiede:
Die Ursachensuche für das Abkippen des Beckens ist durchaus anspruchsvoll. Verschiedene Gründe können ursächlich sein:
- Muskuläre Schwächen, in diesem Fall z.B. eine Schwäche der linken Gesäßmuskulatur
- Orthopädische Differenzen, z.B. eine Fehlstellung der Hüfte (z.B. X-Bein-Stellung, Hüftdysplasie o.ä.), gegebenenfalls auch einseitige Verschiebungen
- Falsches Bewegungsmuster
- Uvm.
Um die Ursache herauszufinden ist eine Laufstilanalyse mit ergänzendem Muskelfunktions- und Beweglichkeitstest am besten geeignet.
Vorbeugend – und egal ob das Becken seitlich kippt oder nicht – können bestimmte Kräftigungs-, Aktivierungs- und Mobilisationsübungen durchgeführt werden. Mehr dazu im nächsten Beitrag.
Dieser Blog wurde von Ingalena Heuck, Sportwissenschaftlerin, Ernährungsberaterin und Deutsche Meisterin (2010) im Halbmarathon verfasst.
Eine Antwort auf „H wie Hüftstabilisation“
[…] der Rumpf- und Rückenmuskulatur. Es nervt langsam. Jetzt kommt auch noch Ingalena mit dem Thema Hüftstabilisation. So wichtig kann das ja wohl nicht sein, oder? Ein Satz gesunder Beine sollte doch wohl wirklich […]