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Welcher ist der beste Karbonfaserplattenschuh?

Die Strassenlaufschuhe von heute sind schneller, komplexer und v.a. auch teurer denn je. Nike sorgte mit der Entwicklung des Karbonschuhs Vaporfly 4% im vergangenen Jahr für polarisierende Diskussionen. Fast alle grossen Laufschuh-Firmen wollten sofort nachziehen und einen vergleichbaren Schuh herstellen, wobei sich uns nun die Frage stellt, worin sich diese Schuhe unterscheiden? Wir haben die besten Schuhe, welche aktuell auf dem Markt sind, getestet um eine Antwort auf diese Frage zu bekommen.

 

T-ToyBrown

Autor: T-Roy Brown, Ausdauerathlet mit einem  Hintergrund in Triathlon und der amerikanischen NCAA Division 1. Er arbeitet beim Multisport-App Anbietern 2PEAK und running.COACH. Seine Marathonbestzeit liegt bei 2:22:07 und den Halbmarathon lief er Anfang dieses Jahres in schnellen 1:06:40.

Hintergrund

2017 sorgten die innovativen Marathon-Laufschuhe für einen riesigen Leistungssprung. Nike entwickelte den Vaporfly 4% und behauptete, mit diesem Schuh die Laufeffizienz um bis zu 4% zu steigern. Sobald dieser Schuh und seine beide Nachfolger, der Nike Zoom X Vaporfly Next% sowie der Nike Air Zoom Alphafly Next% auf dem Markt waren, häuften sich persönliche Bestleistungen und Weltrekorde. Viele der besten Leistungen aller Zeiten wurden in diesen Schuhen erzielt und plötzlich begann ein Umdenken, ob es sich beim Anspruch von Nike um mehr als nur gutes Marketing handelt.

Nike-Schuhe machten 25 der 36 prestigeträchtigsten Marathon-Podiumsplätze Jahr 2018 und 31 im Jahr 2019 aus. Der Hauptunterschied dieser Schuhe im Vergleich zu den traditionellen ist die Sohlendicke, eine große Menge Schaumstoff im Zwischensohlenmaterial sowie eine Karbonfaserplatte, die durch die Zwischensohle verläuft.

Dieser Innovationserfolg war der Startschuss fürs Wettrüsten zwischen den Laufschuhgiganten. Sobald die World Athletics, der Leichtathletik-Dachverband, die Richtlinien bezüglich Laufschuhe geklärt hatte, entwickelte fast jede Marke einen vergleichbaren Karbonfaserschuh.

Doch welchen Laufschuh sollst du nun überhaupt tragen und welches ist der schnellste? Um diese Frage zu beantworten, haben wir uns drei der neuesten Schuhmodelle besorgt, den Nike Air Zoom Alphafly NEXT%, den Hoka One One Carbon X SPE und den Brooks Hyperion Elite. Alle drei wurden in der Leistungsdiagnostiklabor bei unserem Partner Medbase getestet.

Getestete Schuhe

Nike Air Zoom Alphafly Next%

Der neueste Straßenlaufschuh von Nike ist die aktuallisierte Version des Prototypen, mit dem der Trend zum Karbonfaserplattenschuh begann, dem Alphafly. Eliud Kipchoge trug die erste Version dieses Schuhs, als er den schnellsten Marathon aller Zeiten in 1:59:40 bei der INEOS 1:59 Challenge im Oktober 2019 lief.

Technische Daten

  • Gewicht: 210 Gramm
  • Sprengung (Höhenunterschied von der Ferse bis zum Vorfuss):  4mm (Vorfuss: 35mm, Ferse: 39mm)
  • Zwischensohlenmaterial: Zoom x foam / Karbonfaserplatte / Airpods
  • Obermaterial: Atomnit
Hoka One One Carbon X SPE

Hoka war die erste Marke nach Nike, welche einen Kohlenfaserplatte in ihre Schuhe einbauten. Der 50-Meilen-Weltrekord wurde in diesem Schuh (Modell Carbon X) vom amerikanischen Ultraläufer Jim Walmsley aufgestellt, zusammen mit vielen anderen beeindruckenden Zeiten. Der Hoka One One One Carbon X SPE ist die jüngste Version dieses Schuhs aus dem Jahr 2020.

Technische Daten

  • Gewicht: 246 Gramm
  • Sprengung:  5mm (Vorfuss: 30mm, Ferse: 35mm)
  • Zwischensohlenmaterial: Karbonfaserplatte / obere Schicht aus weicherem PROFLY X-Schaum / festere untere Schicht aus Schaumstoff
  • Obermaterial: Monomesh
Brooks Hyperion Elite

Ein weiterer Kandidat der ersten Carbonfaserplattenschuhe ist das Modell Hyperion Elite von Brooks. Dieser Schuh konnte einige Marathon-Podestplätze erobern, welche nicht vom Nike-Schuh besetzt waren, darunter einen Sieg beim Boston-Marathon 2018 durch Desiree Linden im ersten Prototyp.

Technische Daten

  • Gewicht: 195.6 Gramm
  • Sprengung:  8mm (Vorfuss: 25mm, Ferse: 33mm)
  • Zwischensohlenmaterial: DNA zero / EVA / Karbonfaserplatte
Kontrollschuh / Trainingsschuh – Nike Pegasus 37

Diesen Schuh haben wir in die Testung mit einbezogen, damit wir einen Vergleichswert bekamen eines „Nicht-Wettkampfschuhs“.

Technische Daten

  • Gewicht 285 Gramm
  • Sprengung: 10mm (Vorfuss: 18mm, Ferse: 28mm)

Testprotokoll

Der Test wurde im Medbase Sports Medical Center Zürich auf einem HP Cosmos Quasar Laufband mit einer Steigung von 1% durchgeführt, um das Laufen im Freien möglichst genau nachzuahmen. Die Sauerstoffaufnahme wurde mit einem Cortex Metalyzer 3B und die Herzfrequenz mit einem Herzfrequenzmessgerät von Polar gemessen. Die Testperson dieser Einzelfallstudie war der Autor selber – T-Roy Brown.

Für die Datenerhebung lief er in den 4 verschiedenen, oben erläuterten Schuhen mit jeweils drei verschiedenen Geschwindigkeiten (ungefähr in der Marathon-, der Halbmarathon- und der 10km-Pace):

  • 10 min Warm up in 4:30 min/km
  • 4×6 min in 3:20 min/km;
  • Schuhwechsel zwischen Testungen ca. 1 min
  • Reihenfolge der Schuhwahl: Pegasus, Hoka, Brooks, Alphafly
  • 60 min Pause
  • 10 min Warm up in 4:30 min/km
  • 4×6 min in 3:10 min/km;
  • Schuhwechsel zwischen Testungen ca. 1 min
  • Reihenfolge der Schuhwahl: Alphafly, Brooks, Hoka, Pegasus
  • 60 min Pause
  • 10 min Warm up in 4:30 min/km
  • 4×4 min in 3:00 min/km;
  • Schuhwechsel zwischen Testungen ca. 1 min
  • Reihenfolge der Schuhwahl: Hoka, Alphafly, Pegasus, Brooks

***Es ist wichtig zu erwähnen, dass dieser Test mit nur einer Testperson durchgeführt wurde und dass die Ergebnisse bei verschiedenen Läufer*innen variieren würde.

Resultate

Aus den Tests geht hervor, dass T-Roy im Alphfly Next% signifikant bessere Werte erzielte als in den anderen Schuhen.

Sauerstoffaufnahme

Die Sauerstoffaufnahme beim Laufen steht (in einem gewissen Bereich) im direktem Zusammenhang mit der aeroben Leistung beim Laufen. Während des Tests haben wir die Sauerstoffaufnahme während der gesamten Dauer gemessen. Für die Daten in den unterstehenden Diagrammen und Grafiken wurden nur die letzten 3:30 min für die 6-Minuten-Wiederholungen und die letzten 2 Minuten für die 4-Minuten-Wiederholungen verwendet. Grund dafür ist die verzögerte Reaktion des Körpers auf eine Belastung. Eine Messung am Ende des Intervalls ist somit genauer. Die Ergebnisse könnt ihr in der unterstehenden Grafik einsehen.

M – ist die durchschnittliche Menge an Sauerstoff (Litern pro Minute), die am Ende des Intervals verwendet wurde. SD – ist ein Mass die Streuung der Daten (die durchschnittliche Entfernung aller gemessenen Werte vom Durchschnitt) % – ist die prozentuale Abweichung der Sauerstoffaufnahme im Vergleich zum Alphafly bei gleicher Geschwindigkeit.
Zusammenfassung der O2-Aufnahme aller Schuhe über alle Geschwindigkeiten

Aus der oberen Grafik ist ersichtlich, dass der Alphafly bei allen Geschwindigkeiten am wenigsten Sauerstoff benötigte im Vergleich zu seinen Konkurrenten. Diese Daten unterstützen mein Gefühl, das ich während dem Laufen hatte. Die prozentuale Abweichung hat sich bei den verschiedenen Geschwindigkeiten leicht verändert, aber der Alphafly war durchwegs besser. Diese Abweichungen könnten ein Produkt der verschiedenen Reihenfolge der Schuhmodelle sein oder auch auch ein Indiz dafür, dass die Effektivität der Schuhe je nach Geschwindigkeit variiert.

Was jedoch eindrücklich ist, ist die Tatsache, dass ich mit den Schuhen von Brooks, Hoka und dem Pegasus ähnlich viel Sauerstoff brauchte für eine 3:20-Minutenpace, wie mit dem Alphafly bei einer 3:00-Minutenpace (vgl. Grafik unten in hellgrün):

Diese Aufstellung zeigt stellt die grössten Unterschiede in der Sauerstoffaufnahme dar. Bei 3:20 min/km schneidet der Hoka am schlechtesten ab, jedoch ist er bei den schnelleren Durchläufen signifikant schneller als die Schuhe von Brooks und dem Pegasus.

Herzfrequenz

Während der Testdurchführung wurde die Herzfrequenz gemessen. Die Herzfrequenz wurde jedoch signifikant durch die Reihenfolge beeinflusst, in der die Schuhe getestet wurden. Zur Erinnerung: bei der 3:00-Minutenpace-Stufe war die Reihenfolge Hoka, Alphafly, Pegasus und Brooks. Bei der 3:10 Pace-Stufe Alphafly, Brooks, Hoka und Pegasus. und bei der 3:20 Pace-Stufe war die Reihenfolge Pegasus, Hoka, Brooks und Alphafly.

Der gewählte Schuh, welcher jeweils beim 1. Intervall getragen wurde,  hatte jeweils immer die niedrigste Herzfrequenz, wobei die Herzfrequenz dann bei den Folgeschuhen stieg – mit Ausnahme des Alphafly’s bei der Pace von 3:20min/km. Voreingenommen von den klaren Sauerstoffaufnahmeergebnissen, kann man vielleicht leichte Vorteile für den Alphafly erkennen, diese sind jedoch nicht ausschliesslich mit dem geringeren Laufeffort zu erklären.

In der oberen Grafik ist ersichtlich (rechtes unteres Viertel), wie die Herzfrequenz über den Verlauf des Intervalls stetig zunimmt, während die Sauerstoffaufnahme nahezu gleich bleibt. Dies kann ein weiteres Indiz dafür sein, dass die Sauerstoffaufnahme als primäre Datenquelle zu analysieren ist.

Einsicht in die vollständigen Ergebnisse – verfasst von unserem Partnern bei Medbase – erhaltest du hier.

Limitationen unseres Tests

Trotz der eindrücklichen Resultate müssen wir euch über die beschränkte Aussagekraft unseres Experiments informieren. Der Fakt, dass wir die Schuhe nur mit einer Person getestet haben, führt dazu dass wir die hier geschilderten Beobachtungen nicht generalisieren können. Zudem können wir keine klare Aussage darüber machen, wie sich der Laufstil von Läufer*innen über die Zeit verändert und was das für eine Auswirkung auf die Effektivität der Schuhe hat. Dies können wir auch bei mir nicht machen, da die Belastungsphase kumuliert „nur“ etwa eine Stunde dauerte. Die Liste der Limitationen ist natürlich nicht abgeschlossen. Es bleibt zusammenzufassen, dass dieses Experiment trotz einiger Einschränkungen aufzeigt, dass die technischen Fortschritte von Laufschuhen einen grösseren Einfluss auf die Leistung haben könnte, als bisher angenommen.

Zusammenfassung und Fazit

Testsieger – Nike Air Zoom Alphafly NEXT%

Wie schon eingangs erwähnt kommen diese Resultate mit einem grossen Manko daher. Die Resultate dieser Einzelfalltestung können nicht direkt auf jeden und jede Läufer*in angewendet werden, dafür hätten wir die Schuhe mit deutlich mehr Testpersonen testen müssen. Die oben besprochenen Ergebnisse sind jedoch stark signifikant und lassen wenig Zweifel aufkommen, dass der Ausgang des Experiments zufällig zustande kam.

Die Ergebnisse zeigten, dass dir Sauerstoffaufnahme mit dem Alphfly in meinem 10km-Tempo (3:00/km) mit den anderen Schuhen im Marathon-Tempo (3:20/km) während der Testdauer von (4-6 min/Stufe) vergleichbar war. Man kann dies nicht einfach auf das gesamte Rennen hochrechnen und sagen: „Ich werde in einem 10km-Rennen nun 3 Minuten 20 Sekunden schneller sein“ oder „Ich werde beim Marathon 14 Minuten schneller sein“. Da es jedoch einen klaren Zusammenhang von Sauerstoffaufnahme und Leistung gibt, kann man mit Sicherheit sagen, „dass ich im Alphafly schneller laufen kann als mit anderen Modellen“.

Was bedeutet das für dich als running.COACH-Nutzer*in?

An dieser Stelle soll noch erwähnt sein, dass das Hauptziel von Schuhhersteller*innen u.a. schnelle Zeiten und Rekorde sind. Deshalb werden die meisten internen Tests auch mit männlichen Eliteläufern gemacht. Dies führt dazu, dass Design und Innovation spezifisch auf dessen Anatomie angepasst wurde. Ob sich der gewinnbringende Effekt auch bei Läufer*innen mit anderem Leistungsniveau zeigt, oder wie sich die Effektivität des Schuhs über längere Dauer entwickelt, bleibt vorerst noch nicht geklärt. Der Alphafly kommt zudem mit einem stolzen Preis daher und ist sogar der teuerste aller getesteten Schuhe. Ob dir diese Investition wert ist, musst du selber entscheiden. Wir bei running.COACH wollen dich bestens unterstützen auf deiner Lauf-Reise. Schnell laufen macht einfach Spass und wenn dich technische Finessen dabei noch unterstützen, warum nicht. Für mich persönlich lohnt es sich auf jeden Fall, da ich gesehen habe, dass ich in diesen Schuhen „energiesparender“ laufen kann und somit indirekt schneller werde.

14 Antworten auf „Welcher ist der beste Karbonfaserplattenschuh?“

Interessanter Bericht und in der Methodik und in den Ergebnissen schlüssig. Da gibt es zuerst mal wenig hinzuzufügen.

Das Kapitel „was bedeutet das…“ geht allerdings etwas unter. Denn T-Roy ist natürlich ein Spitzenläufer, vermutlich bei den schnellsten 5% der RC-Kunden – oder besser. Insofern ist der Test wohl auch nur für eine entsprechend kleine Gruppe aussagekräftig. Das wird zwar gesagt, aber man muss den Artikel wirklich fertig lesen und nicht euphorisch in den Laden rennen um auf Karbon umzusatteln.

Spannend wäre es, diesen Test mit ein paar Leuten auf komplett unterschiedlichen Niveaus zu wiederholen.
Und da wäre die Frage sowohl nach dem Nutzen als auch allenfälligen Risiken wirklich spannend. Da aber der Schuh so viel kostet, dass man ihn wohl vor allem in den Wettkämpfen und spezifischen Vorbereitungsläufen laufen wird, wäre das Risiko von Überlastungen wohl nicht so hoch. Und ob und wie sich das Laufverhalten verändert, wäre mit einer entsprechenden Laufstilanalyse zu prüfen.

Ausschlaggebend wäre für das Kauf-Verhalten der „Normalläufer“ daher wohl besonders die Frage, wie viel man mit diesem Schuh rausholen kann: wenn ich als langsamer Marathoni von 4:00 auf 3:45 steigern kann, will ich das Teil unbedingt, solange ich damit ohne Verletzung ins Ziel komme.

Danke Hansruedi für deinen ausführlichen und differenzierten Kommentar!

Danke für die Rückmeldung, da gebe ich dir Recht, dass bei diesem eher ausführlichen Blogbeitrag die Hauptaussage für unsere Nutzer*innen etwas in den Hintergrund geraten ist.

Das Ziel oder Fazit dieses Beitrags war nicht, einen Schuh zu propagieren, sondern auf die spannende Thematik hinzuweisen, die sich seit wenigen Jahren ergeben hat. Gerade bei Karbonfaserplattenschuhe gehen wir jedoch davon aus, dass potentielle Interessent*innen ziemlich gut informiert sind vor dem Kauf (und hoffen, sie lesen den Beitrag ganz zu Ende).

Eine Studie mit Läufer*innen unterschiedlichen Niveaus wäre absolut spannend (und relativ aufwändig) aber ich bin mir sicher, dass solche Testungen in naher Zukunft folgen werden.

Was die veränderte Biomechanik, Laufstil, den Zeitgewinn inkl. potentiellem Risiko angeht, da können wir nur mutmassen. Wir bleiben deshalb bei der Trainingsberatung und überlassen euch die Entscheidung.

Liebe Grüsse,
Jan von running.COACH

Hallo Patrick, Danke für die Rückmeldung.

Ja, einen solchen Vergleich wäre spannend! Wir sind auch gespannt, was von den anderen Marken noch so alles kommmt…

Liebe Grüsse
Jan von running.COACH

Und was beim Beitrag vergessen geht und ebenfalls ein spannender Ansatz ist: T-Roy ist scheinbar ein Nike-Athlet, ich nehme an, dass er bereits vor dem Test in Nike-Schuhen unterwegs war. Käme der Test mit einem Hoka-Athlet zu den selben Ergebnissen? Oder mit einem 4-Stunden-Marathonläufer in einem Stabilschuh? Wenn ja, müsste es tatsächlich am Schuh liegen. Wenn nein, könnte es sein, dass ein Athlet am ökonomischsten mit denjenigen Schuhen unterwegs ist, an die er sich gewohnt ist (und das vor allem auf dem Laufband, das per se eine Ausnahmesituation darstellt).

interessante Studie, da hat sich einer ins Zeug gelegt. Danke!
was mir fehlt, ist der Vergleichsschuh ohne Carbon-Platte. Das Schweizerfabrikat on hätte mich auch noch interessiert

Hallo Stefan

Danke für die Blumen! Als „Vergleichsschuh“ ohne Carbon-Platte haben wir den Nike Pegasus getestet.
Ein Vergleich mit On wäre definitiv spannend!

Liebe Grüsse
Jan

Ich gehöre nicht zu den schnellen Läufern habe jedoch aus Neugier seit 3 Wochen auf einen Karbonschuh ( NewBalance FuelCell TC) umgestellt. Mein Fazit ich laufe deutlich ermüdungsfreier mit dem Karbonschuh und bin auf 21km 6Minuten schneller mit gleicher durchschnittlicher Herzfrequenz wie mit meinem normalen Schuh. Da wir als Hobbyläufer die Schuhe selber bezahlen interessiert uns natürlich auch die Lebensdauer eines Karbonschuhs und da hört man von den verschieden Marken sehr grosse Unterschiede.

Lieber Urs

Danke für deinen Bericht – sehr beeindruckend! Da die Adjektive „schnell und langsam“ ziemlich relativ sind, wäre es für alle Leser*innen spannend, auf welche Laufzeit du dich 6min verbessert hast, damit diese Verbesserung noch besser eingeordnet werden kann. Wenn du magst, kannst du das gerne noch in den Kommentar reinschreiben.

Liebe Grüsse
Jan von running.COACH

Zur Ergänzung und besseren Einschätzung der 6 Minuten:
Meine Zeit auf die Halbmarathondistanz von 1:53:45mit dem normalen Laufschuh auf 1:47:10 mit dem Karbonschuh (beides die gleiche Strecke auf Asphalt und alleine gelaufen, nicht im Wettkampf) Zwischen der ersten und der zweiten Zeit liegt eine Woche und ich laufe regelmässig.

Im Test-Protokoll (bitte mit Bindestrich 😉 ) haben sich einige Fehler eingeschlichen, die in der englischen Version nicht vorkommen. Ich empfehle eine Korrektur, sonst stolpert man beim aufmerksamen Lesen ziemlich.

Die ermittelten Ergebnisse sind anekdotisch aber sie passen zu anderen Vergleichen. Es ist inzwischen recht klar, dass nicht nur Marketing und Placebo hinter den Erfolgen des 4% und Next% stecken und mittlerweile gibt es auch ähnlich schnelle Konkurrenzprodukte (z.B. den oben erwähnten NewBalance).

Persönlich werde ich wohl nie in einem solchen Schuh laufen und bin auch der Meinung, dass die Entwicklung hier in die falsche Richtung geht. Ich weiss, es gibt inzwischen genauere Reglemente (auf den Next% passend geschrieben…?), die aber eine willkürliche Grenze definieren und ebenso erst bei Sprungfedern oder Rädern aufhören könnten. Gut möglich, dass es hier in ein paar Jahren wieder strengere Regeln geben wird, wie bei den Schwimmanzügen.

Persönlich liegt mir momentan mehr daran, mit gutem Gefühl möglichst verletzungsfrei und natürlich zu laufen als mit technischen Tricks ein paar s/km zu sparen. Aber wer weiss, vielleicht ändert sich meine Meinung in einigen Jahren, wenn sich meine Halbmarathon-Zeit unaufhaltsam an 2h vorbeibewegt… Ob es bis dann Senioren-optimierte Karbon-Renner gibt?

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