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Was muss nach einer Corona-Infektion beim Sportmachen beachtet werden?

Ruben Oliver Medbase

Autor: Dr. med. Rubén Oliver, Allgemeine Innere Medizin FMH, Sportmedizin SGSM, Manualmedizin SAMM, Medbase Winterthur Brunngasse

 

 

 

Trotz Homeoffice, Hygiene- und Abstandregeln kann es jeden von uns treffen… die Diagnose Covid-Infekt. Je jünger der Infizierte, desto leichter fallen die Symptome in der Regel aus. Dennoch bedürfen knapp 10% der Erkrankten einer Spitalbehandlung, meistens aufgrund einer schweren akuten Atemwegserkrankung.

Aber auch bei den Betroffenen mit leichten Symptomen kann sich der Krankheitsverlauf verlängern, in prospektiven Studien, also Studien bei denen die Daten erst im Verlauf der Studie erhoben werden uns somit zuverlässiger sind, zeigen mindestens 10% der Erkrankten Symptome, die länger als 4 Wochen dauern und als Long-Covid bezeichnet werden.

Wann ich bei einer Covid-19-Infektion zum Arzt?

Wenn Symptome wie Husten, Atemnot oder andere Symptome wie Kopfschmerzen und Schwindel trotz Schonung und symptomatischer Behandlung zunehmen, wenn dazu akutes Fieber, Schmerzen oder Schwindel auftreten, empfiehlt sich eine ärztliche Kontrolle, in der die Sauerstoffsättigung im Blut mittels Pulsoxymeter gemessen wird und auch ein Blutbild oder Lungenröntgenbild durchgeführt werden können, um den Beginn eines möglicherweise schweren Verlaufes zu untersuchen.

Wie lange sollte die Trainingspause dauern?

Für Sportler stellt sich die Frage, wie lange man mit dem Sport aussetzen sollte. Eine Covid-19-Diagnose sollte immer ernst genommen werden. Wie bei anderen Infektionen ist ein Training mit Fieber oder Atemwegssymptomen wie Halsschmerzen oder Husten absolut zu unterlassen. Bei Covid-19 gilt die Empfehlung für die gesamte 10 Tage dauernde Isolationszeit, da Symptome eines Herzmuskelsbefalls oder neurologische Folgebeschwerden wie anhaltende Müdigkeit und Leistungsminderung zu Beginn noch nicht abgeschätzt werden können.

Gehe ich ein Risiko ein, wenn ich zu früh wieder trainiere?

Das Risiko von Folgekomplikationen wie anhaltende Atemwegssymptome, gefährliche Herzmuskelinfektionen oder anhaltende Müdigkeit (Fatigue) nimmt zu, wenn man den Körper zu früh einer Trainingsbelastung aussetzt.

Wie steige ich am besten ins Training ein?

Die 10-tägige Isolationszeit sollte unbedingt als Trainingspause genutzt werden.

Besteht nach dieser Zeit Beschwerdefreiheit (abgesehen ev. von leichtem Reizhusten oder anhaltender Geruchts- oder Geschmackseinschränkung), kann das Training vorsichtig stufenweise wieder aufgenommen werden, wobei unbedingt auf die Zeichen des Körpers gehört und eine übermässige Erschöpfung vermieden werden sollte. Bei anhaltender Leistungseinschränkung empfiehlt sich auch da ein Arztbesuch.

Ansonsten gibt es keine Faustregel, wann ein intensiveres aufgenommen werden kann. Für Wettkampfsportler und ambitionierte Teamsportler, bei denen die Einhaltung der eigenen angepassten Trainingsbelastung zur Vermeidung einer Überlastung schwierig zu steuern ist, ist ein sportmedizinischer Checkup bei einem Sportarzt empfohlen.

 

Swiss Exercise and Sport Medicine: Return to training and competition after SARS-CoV-19

https://sems.ch/publikationen/covid-19flow-charts/

Eine Antwort auf „Was muss nach einer Corona-Infektion beim Sportmachen beachtet werden?“

Wobei fairerweise differenziert werden sollte, dass für einen jungen Sportler das Risiko einer Spitaleinweisung nicht annähernd bei 10% liegt. Gemischt mit allen Alterskategorien (inkl. ü85) sicher korrekt, doch Hochbetagte dürften kaum die Jogging-Zielgruppe hier sein…

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