Was zu erwarten war…
… traf auch tatsächlich ein. Es stellte sich mir die Frage: Wie weiter nach dem Grand Prix Bern? Dieser verlief ja nicht gerade so, dass ich mich gleich zu einem Halbmarathon anmelden wollte… Ich stellte mir eher die Frage: Schaffe ich jemals einen Halbmarathon? (Den Traum vom Marathon schob ich ja sowieso ziemlich zur Seite).
Ja, ich stellte mir gar die Frage: Soll ich überhaupt weiterlaufen?
Ich stellte mir dann vor, wie es sein würde, wenn ich aufhörte:
- Ich würde schlapp
- Ich würde zunehmen-ach Du Schreck!
- meine gewonnenen Energien würden wohl schwinden
- ich würde wohl wieder viel gereizter
- ich hätte weniger (gute) Ideen (die kommen mir oft während des Laufens)
- ich könnte meine Alltagserlebnisse weniger gut verarbeiten (was während des Laufens fast von alleine funktioniert)
Ok, ok. Ich fand ziemlich schnell mindestens 6 Gründe, mit Laufen weiterzufahren.
Also weiter, aber reduziert
Was mir schon vor dem GP klar war, setzte ich nun um: Ich reduzierte meinen Trainingsplan um eine Einheit, so dass es nun noch drei pro Woche sind. Mit vier Einheiten pro Woche musste meine Familie doch recht oft auf mich Rücksicht nehmen, und wir passten insbesondere unser Wochenendprogramm meist meinem Trainingsplan an. Mit dem GP als Ziel war das in Ordnung, aber auf längere Sicht würde das doch zu einschneidend sein. Mit weniger Einheiten bin ich nun merklich flexibler, auch wenn ich oft eine zusätzliche Pilates-Einheit einschiebe (was mir ja bei den Ladies-Days geraten worden war) und so trotzdem auf 4 Trainingseinheiten komme.
Ein Ziel muss her
Aber einfach Laufen ohne Ziel ist dann doch irgendwie komisch bzw. im wahrsten Sinne des Wortes „ziellos.“ Und ich wäre ja nicht ich, wenn ich nicht schon Ideen im Kopf gehabt hätte. Da wir viel und gerne in Davos sind, las ich mit grossem Interesse vom Swiss Alpine Marathon Ende Juli. Ich studierte die verschiedenen Laufstrecken und fand, dass der K10 über 9.4km ein gutes Zwischenziel sein könnte. Der nächst weitere Lauf ist dann bereits der K21 Halbmarathon von Klosters nach Davos mit 600 Höhenmetern. Und das traue ich mir zurzeit wie gesagt nicht zu und wäre auch nicht entsprechend trainiert. Die Streckenprofile der K42 bzw. K78 habe ich bewundernd studiert (es sind sehr attraktive Strecken) und zum Witz zu meinem Mann gesagt: Mit 50 dann;-). Träumen erlaubt… Das Couvert mit allen Informationen und der Anmeldebestätigung für den K10 kam bereits vor einigen Tagen und das verursachte gerade etwas Schmetterlinge in meinem Bauch bzw. eine kribblige Vorfreude. Meine Jungs können sich vor Ort für ein ihrem Alter entsprechendes Rennen anmelden, wenn sie denn dazu Lust haben, so dass es ein Familienevent werden kann. Kurz, ich freue mich auf das Lauf-Fest in der höchst gelegenen Stadt der Alpen und bin gespannt, wie Menschen aussehen, nachdem sie 78km und insgesamt über 5km Höhenunterschied überwunden haben.
Und im Herbst?
Valentin Belz legte mir Nahe, den K10 in Davos als Zwischenziel einzuordnen und im Herbst nochmals ein Hauptziel zu setzen. Er machte mir auch entsprechende Vorschläge dazu. Ich stellte jedoch fest, dass es in dieser Zeit aus beruflichen und familiären Gründen ziemlich schwierig ist, einen passenden und eventuell etwas längeren Lauf zu finden. So habe ich mich denn für den vom Datum her passenden 10km langen Bremgarten-Lauf Mitte Oktober entschieden. Dieser Lauf findet gleich bei mir „um die Ecke“ statt, so dass ich also keine lange Anfahrtszeit einplanen muss. Zudem ist mir die Strecke von meinem Arbeitsweg her ziemlich bekannt. Also 3 gute Gründe für diesen Lauf.
Eigentlich wollte ich nochmals einen längeren Lauf in Angriff nehmen gegen Ende Saison. So, wie es aussieht, geht das aber eben nicht. Daher setze ich mein Ziel nun anders: Ich arbeite vermehrt an meiner Laufgeschwindigkeit, so dass ich die „kürzeren“ Läufe hoffentlich in einem für mich schnellen Tempo absolvieren kann. Ziel für beide Läufe: je<1 Stunde.