Die Wintersaison liegt hinter uns und wir befinden uns mitten in der Frühlingssaison, die sich durch Sonnenschein, milde Temperaturen, lange, helle Tage, frische Luft und herrliche Aussichten auszeichnet. Definitiv eine sehr geeignete Jahreszeit, um Laufen zu gehen.
Die Ankunft des Frühlings ist jedoch nicht nur mit warmen Temperaturen und Blumen verbunden. Denn der Frühling bringt in der Regel auch einen etwas weniger beliebten Gast mit sich: Pollen! Von der Vegetation freigesetzt, ist ihre Konzentration von etwa Mitte April bis Mitte Juni deutlich höher als sonst. Viele Menschen leiden unter einer Pollenallergie und haben deshalb Schwierigkeiten Sport zu treiben.
Die Pollenallergie?
Eine Pollenallergie kann in jedem Alter auftreten, beginnt aber in der Regel im Kindes- oder Jugendalter. In vielen Fällen klingen die Symptome mit zunehmendem Alter ab. Bei einigen Glücklichen verschwindet die Allergie ganz, bei vielen Anderen bleibt sie ein Leben lang! Dies ist von Mensch zu Mensch in jeder Hinsicht unterschiedlich. Die Allergie ist in erster Linie eine Erbkrankheit, wobei insbesondere die „Neigung“ vererbt wird.
Die größten Probleme werden durch Gräser und Scheitelpflanzen verursacht. Daneben können die unbeliebten Symptome aber auch durch Pflanzen wie die Erle, Haselnuss, Zypresse oder Birke hervorgerufen werden. Die Pollen an sich stellen eigentlich keine schädliche Substanz für unseren Körper dar. Viel mehr entstehen die Symptome deshalb weil der Körper reagiert, als ob er von Viren oder Bakterien angegriffen würde, die hypothetisch schädlich für unseren Körper sind.
Bei einer Allergie handelt es sich grundsätzlich um eine Erkrankung des Immunsystems, die durch übertriebene Reaktionen spezifischer Antikörper auf normalerweise harmlose Substanzen, wie z. B. Pollen, verursacht wird. Wenn wir von Allergien sprechen, meinen wir also eine entzündliche Reaktion auf Allergene, die es in zwei Arten geben kann: lokal (betreffen nur einen Teil des Körpers, z. B. die Nase, die Augen, die Haut, …) oder systemisch, auch Anaphylaxie genannt (sie betrifft den ganzen Körper und kann Hautreaktionen, Verengung der Bronchien, Anschwellen des Rachens bis hin zum anaphylaktischen Schock verursachen).
Spezifität und Schnelligkeit sind zwei allgemeine Merkmale von allergischen Reaktionen. Spezifität, weil sich die Allergie nur gegenüber einer bestimmten Substanz manifestiert, und Schnelligkeit, weil vom Kontakt mit der Substanz bis zum Auftreten der Symptome durchschnittlich 15 Minuten vergehen.
Die häufigsten Symptome:
- Verstopfte Nase (nasale Kongestion)
- Fließende Nase (Rhinorrhöe)
- Rhinitis (Nasenentzündung)
- Juckende und tränende Augen (allergische Bindehautentzündung)
- Niesen
- Gefühl der Erschöpfung
- Kurzatmigkeit
- Juckender Gaumen
- Trockener Husten, oft nächtlich
- Reduzierter Geruchs- und Geschmackssinn
- Schlaflosigkeit und Müdigkeit
- Formen von Dermatitis, die die Haut betreffen (eine der schwersten Formen)
- Asthma
Kurzum: Laufen oder Radfahren im Frühling kann für viele Menschen eher eine Qual als ein Vergnügen sein! Aus diesem Grund auf Sport zu verzichten ist jedoch kontraproduktiv, denn Bewegung an sich trägt zur Stärkung des Immunsystems bei. Gerade für Asthmatiker ist Sport unerlässlich, da er die Lungenfunktion und damit die körperliche Ausdauer stärkt. Studien zeigen auch, dass Sport im Freien gesund ist, da wir durch das Einatmen der von den Bäumen freigesetzten ätherischen Ölen unser Immunsystem stimulieren können. Es ist also nicht so, dass auf das Joggen oder Radfahren verzichtet werden muss. Wir haben folgend neun Tipps aufgelistet, die dir während der Pollensaison helfen können.
Tipps
- Wenn du unter einer Pollenallergie leidest, solltest du zunächst mit deinem Arzt die Möglichkeit einer Immuntherapie gegen die Allergie abwägen und ein Protokoll zur zukünftigen Vorbeugung erstellen. Auf diese Weise kann nachvollzogen werden, was die allergische Reaktion hervorruft. Gegebenenfalls öffnen sich danach bereits Wege zur Prophylaxe.
- Nach dem Training ist eine gründliche Wäsche unerlässlich! Dusche direkt nach dem Training und lege die Trainingskleider in die Wäsche. Pollen haften oft an der Kleidung.
- Regen hat eine reinigende Wirkung: Führe dein Training wenn möglich im Regen durch, denn das Wasser spült die Pollen teilweise aus der Luft. Vermeide zudem windige Verhältnisse. Was die Tageszeit betrifft, so ist es in der Stadt am besten morgens (zwischen 6.00 und 8.00 Uhr) zu laufen, da dann die Pollenkonzentration am geringsten ist. Auf dem Land empfiehlt sich stattdessen ein Lauf am Abend nach 19.00 Uhr.
- Während des Laufens ist es besser, durch die Nase statt durch den Mund zu atmen, da die Nase die Luft beim Einatmen filtriert. Bei juckenden Augen kann eine Brille mit Seitenschutz helfen.
- Eine geniale Lösung ist es, sich im Internet über die Menge der in einem bestimmten Gebiet zirkulierenden Pollen zu informieren, so dass das Risiko reduziert und vorhergesehen werden kann. Mit diesen Informationen kann die Trainingsroute entsprechend der Allergie erstellt werden: Bist du gegen Baumpollen allergisch, dann meide den Wald und umgekehrt, wenn die Gräser das Problem sind. Bei allgemeiner Pollenallergie empfiehlt es sich in einem Nadelwald zu trainieren, da dort die Pollenkonzentration geringer, die Konzentration der anregenden ätherischen Öle jedoch stärker ist. Alle diese Informationen finden Sie auf der Website des Allergie-Zentrums oder über die kostenlose App „Pollen News„.
- Vermeide das Laufen in der Nähe von Industriegebieten. Die Konzentration von Ozon und toxischen Stoffen ist dort oft hoch, was die Pollen noch effektiver und lästiger macht.
- Training am Meer ist, vorausgesetzt man hat die Möglichkeit dazu, eine gute Wahl, denn der Wind weht tagsüber in der Regel vom pollenfreien Wasser her. Auch die Berge sind ein empfehlenswertes Ziel: Ab einer Höhe von 800 Metern nimmt die Pollenkonzentration ab, während oberhalb von 1200 Metern kaum noch Spuren zu finden sind.
- Es ist ratsam sich auf leichte Ausdauersportarten zu beschränken. Training am Limit kann das Immunsystem kurzfristig schwächen und erleichtert das Eindringen von Pollen in die Lunge. Überfordere dich nicht und lege gegebenenfalls pausen ein.
- Schließlich gibt es eine Reihe von Lebensmitteln, die natürliche Antihistaminika sind: Vitamin C, Flavonoide, Omega 3, grüner Tee, Kräuter und Gewürze. Auch ein weiteres wichtiges Element soll nicht vergessen gehen: das Wasser! Es ist wichtig, vor dem Laufen zu trinken, denn Wasser hilft dabei, die Schleimhäute zu reinigen und macht sie weniger trocken, was wiederum bei der Abwehr helfen kann.