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Motivation running.COACH

Jonas Kiefer am Forch Halbmarathon

Da war es nun also. Mein erstes Mal Halbmarathon. Ein erstes Mal zum Vergessen. Forchlauf ich mag dich nicht. Doch fangen wir ganz von vorne an.
Die Vorzeichen für eine schnelle Zeit waren sicherlich nicht besonders gut: 400 Höhenmeter, nahezu alles auf Naturstrassen, ein richtig heisser Tag und ein Lauf, der nach einem normalen Arbeitstag startet.

Die Strecke des Forchlaufs ist anspruchsvoll

Besonders wegen der Hitze war mir klar, dass es hart werden würde. Mein Einlaufen entlang hunderter Kameras rund um den FIFA-Hauptsitz war bei den Temperaturen bereits eine schweisstreibende Angelegenheit. Relativ zeitnah vor dem Startschuss habe ich mich am Starten eingereiht. Das Feld zog sich ziemlich zügig in die Länge, und man konnte eigentlich einigermassen schnell das gewünschte Tempo laufen.
Doch schon nach dem ersten Kilometer merkte ich, dass ich nicht die besten Beine hatte und vor allem die Hitze mir zu schaffen machte. Deswegen habe ich meine Renntaktik schnell angepasst. Ich steckte meine Ziele auf die jeweiligen Kilometer, an denen die Verpflegungsposten waren.
Doch trotz gemählicher Kilometerzeiten schwanden meine Kräfte viel zu schnell, und meine Beine wurden schwerer und schwerer. Sprich, es wurde zu einem einzigen Krampf und Kampf. Trotzdem probierte ich mein Tempo einigermassen zu halten, konzentrierte mich auf einen guten Rhythmus und kam so endlich zum Wendepunkt beim Forchdenkmal. Ich hatte nach wie vor die Hoffnung, dass es etwas abkühlen würde, und ich etwas aus meiner Krise rauslaufen kann. Das war aber nicht der Fall. Ich kämpfte mich aber trotz allem von Kilometer zu Kilometer und so schliesslich ins Ziel mit 2:10:55. Im Ziel war ich dann ziemlich hin- und hergerissen. Einerseits war ich doch etwas enttäuscht ab der Zeit, andererseits habe ich es durchgezogen. Mit der Gewissheit, dass an diesem Tag auch wirklich nicht mehr möglich war.

Jonas Kiefer hatte mit der Hitze zu kämpfen

In Anbetracht der Zeit war es aber schon auch irgendwie eine Niederlage. Eine, an der ich allerdings nicht wahnsinnig zu kämpfen habe. Vor anderthalb Jahren fing ich erst wieder mit dem Laufen an, und heute komme ich bei einem Halbmarathon ins Ziel. Das ist schon alles ok.
Mehr verunsichert war ich aber, dass ich so zu kämpfen hatte. Ich schreibe das etwas der Hitze zu, aber sicherlich gibt es mehrere Faktoren, doch gelaufen bin ich es immer noch selbst!
Eigentlich hätte ich hier nun darüber schreiben sollen, was mir so durch den Kopf ging während des Laufes. Das kommt etwas zu kurz, und ich muss das wohl auf den nächsten Lauf verschieben, denn ich probierte mir kleine Ziele zu stecken und mich selbst anzufeuern und zu probieren, nochmals etwas Schwung zu kriegen. Bei dem Kampf war ja nicht mehr drin.
Louis Heyer hatte in seinem Blog erwähnt, dass Hobbysportler lernen müssen, die Komfortzone zu verlassen, wenn sie sich verbessern möchten. Diese Komfortzone hatte ich unerwartet früh verlassen, aus welchen Gründen auch immer. Als ich den Blog von ihm gelesen hatte, wusste ich aber noch nicht, dass dies ein paar Tage später zum Motto meines Forchlaufes werden würde 😉
Es fühlt sich also trotzdem ein wenig wie eine Niederlage an. Deswegen gilt es die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Mein Schluss ist es, das Ganze einfach gar nicht gross weiter zu beachten 😉 Nach dem Wettkampf ist schliesslich vor dem Wettkampf. Am 20. Juni mache ich am Wylandlauf mit und möchte dort wieder ein positives Wettkampferlebnis haben, damit ich mit gutem Gewissen am 4. Juli in Zermatt durchstarten kann.

Der Trainingsplan von Jonas der nächsten 4 Wochen mit dem Wylandlauf und Zermatt Halbmarathon

Valentin meinte, ich solle doch den Blog nutzen, um den Forchlauf zu verarbeiten. Eigentlich ging dies aber nicht wirklich lange. Trotzdem ist es interessant, wie Menschen mit solchen sportlichen Gefühlslagen umgehen. Wie ist es denn bei Euch? Einfach abhaken, ist es einfach egal? Egal kann es mir nicht sein. Dafür bin ich zu sehr Wettkampftyp, und es ärgert mich dann schon. Das wäre ein interessantes Thema, dass Viktor Röthlin vielleicht in diesem Blog hier ausführen könnte. Würde mich interessieren, was er so zum Thema Niederlagen zu erzählen hat. Das fände ich einen spannenden Ansatz. So viel ich weiss, war bei ihm eine Niederlage im 10‘000m der Start der Marathonkarriere. Im Übrigen warte ich immer noch auf deinen Anruf betreffend unserem gemeinsamen Training, lieber Viktor 😉
Zugegeben. Es war nur ein Vorbereitungswettkampf an einem Mittwochabend. Nicht mehr und nicht weniger. Etwas Positives gab es dann bereits am Tag nach dem Lauf, denn meinen Beinen ging es überraschend gut. Der Formstand sollte also schon passen. Trotzdem ist es für mich wichtig am Wylandlauf wieder das gute Gefühl beim Wettkampf mitzunehmen.
Durch die Teilnahme am Wylandlauf verpasse ich leider das running.COACH-Fest. Das ist ein wenig ärgerlich, aber es ist halt so. Hätte Euch gerne mal persönlich kennengelernt. Dann lesen wir uns halt wieder.
Ich halte Euch auf dem Laufenden.

8 Antworten auf „Jonas Kiefer am Forch Halbmarathon“

Hallo Blog-Kollege Jonas
Hatte das Gefühl, über meine GP-Gefühle und -kämpfe zu lesen, als ich von Deinem Forch-Halbmarathon las… Gratulation zu Deiner Zeit. Ich selber wäre stink-zufrieden damit;-)
Liebe Grüsse Léonie

Hallo Leonie, danke. Das wichtigste steht ja bevor mit Zermatt. Da zählt es dann, dass ich fit bin. Hoffe Valentin wartet oben mit einem Bier auf mich 🙂

Hey hast Du super gemacht. Ich bin stolz auf Dich den nicht jeder
Läuft einen Halbmarathon und schon gar nicht in dieser Hitze.

Wir sehen und am Wylandlauf!

Danke 😉 Am 4. Juli in Zermatt wär ich dann froh wenn es besser läuft. Auf diesem Wege aber dann aber schon mal viel Erfolg und schnelle Beine für den Wylandlauf.

Hallo Jonas
Herzliche Gratulation zu Deinem 1. Halbmarathon! Du hast Dich super durchgekämpft! Kann Dein Erlebnis gut nachfühlen. Eines vorne hinweg. Du kannst nicht immer das perfekte Rennen laufen. Es braucht die Rückschläge um besser zu werden. War vor 2 Wochen in Zermatt am Trainingslauf und ich war absolut nicht in Form. Ich habe mehr oder weniger die ganze Strecke gelitten und ich war frustriert! Ich weiss aber warum ich so viel Mühe hatte und das gilt es jetzt zu vermeiden damit ich in 3 Wochen das optimale Rennen laufen kann. Unterdessen bin ich ein paar gute Trainings gelaufen welche mir das gute Gefühl, gegeben haben.
Nun etwas zum Nachdenken. Das gute Gefühl zurück bekommen ist gut und wichtig, aber: Möchtest Du anstelle des Wydenlaufs nicht lieber 1,5 Stunden einen Berg hinauflaufen? Denn in Zermatt wirds ganz schön steil und das nicht nur 5 Minuten lang, aber das weisst Du ja sicher schon. Auf jedenfall wünsche ich dir viel Spass und einen erfolgreichen Lauf in Zermatt. So oder so, Du worst sicher Spass haben, die Strecke ist wunderschön!Vielleicht begegnen wir uns am Ziel mit einem frischen Bier in der Hand. Liebe Grüße

Hallo Laurent

Danke. Wird schon alles. Selbstverständlich geht es hoch hinaus. Deswegen trainiere ich so oder so immer an coupierten Strecken und meine Longjogs sind seit Monaten auch am Berg. Habe so fleissig Höhenmeter gesammelt. Deswegen glaube ich, dass ich das eine Training durch einen Wettkampf gut ersetzen kann. Sonntag in einer Woche ist dann bereits das letzte Mal am Berg Training angesagt. Die Nervosität kann also langsam steigen. Es wird ein anderer Wettkampf. Ich möchte mit einem Lächeln ins Ziel kommen, dann bin ich zufrieden. Hoffentlich wartet die Familie mit einem Bier in der Hand 😉 Viel Erfolg. Wird sicherlich ein schönes Erlebnis in Zermatt. Liebe Grüsse

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