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Andreas Kempf: Team-Gold

Andreas Kempf ist am Halbmarathon in Amsterdam mit dem Schweizer Team Europameister geworden – herzliche Gratulation an ihn, das ganze Team und an den Europameister Tadesse Abraham. Andreas berichtet hier von seinem persönlichen EM-Erlebnis und was es mit der Team-Goldmedaille auf sich hat.

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„Team – toll, ein anderer macht’s!“, meinte Christian Kreienbühl im Zielbereich scherzhaft zu Marcel Berni und mir. Wir hatten gerade an den Europameisterschaften in Amsterdam die Goldmedaille für die Schweiz in der Halbmarathon-Teamwertung gewonnen. Da bei diesem Klassement jedoch nur die Summe der Zeiten der drei besten Läufer pro Nation gewertet werden, kamen unsere drei Einzelzeiten gar nicht in die Wertung. Denn mit dem überragenden Sieger Tadesse Abraham, dem 15. platzierten Julien Lyon und Adrian Lehmann auf Rang 26 waren drei andere Schweizer noch schneller.

Somit wurden wir sozusagen als Trittbrettfahrer Europameister.

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Wie soll man sich nun fühlen?

Und hatte ich, als einer der drei Überzähligen, diese Auszeichnung überhaupt verdient? Einerseits war ich sehr enttäuscht über meine eigene Leistung. Mit dem 80. Rang in einer Zeit von 71:10 Minuten blieb ich deutlich unter meinen Möglichkeiten. Andererseits freute ich mich wahnsinnig mit dem Team über den überraschenden und sehr knappen Sieg (zwei Sekunden vor Spanien bei einer summierten Laufzeit von über drei Stunden).

Selten passte der Ausdruck „gemischte Gefühle“ besser zu meiner Gemütslage.

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Mit einigen Tagen Abstand und vielen Gesprächen mit Familie und Freunden bin ich der Meinung, dass Christian, Marcel und ich diese Medaille durchaus auch verdient haben. Obwohl wir am vergangenen Sonntag sportlich nicht zum Teamresultat beitrugen, mussten wir uns zuerst für diese Meisterschaft qualifizieren, und waren deshalb ein Teil des Schweizer Halbmarathonteams. Sei es beim gemeinsamen Trainingslager im Juni in St. Moritz oder bei der Wettkampfvorbereitung in Amsterdam; wir waren dabei und wichtig für eine funktionierende Gruppe. Jeder motivierte den anderen, jeder war um eine gute Stimmung besorgt und jeder kämpfte schlussendlich bis zur Ziellinie nicht nur für sich, sondern auch für die Schweiz und das Team. Und eigentlich bestand dieses Team nicht nur aus uns sechs Läufern, sondern zusätzlich aus Trainern, Betreuern, Physiotherapeuten, Fans usw. Aus diesem Grund steht in unserem Fall „Team“ eher für: Totaler Einsatz aller Mitwirkenden!

Quelle der Fotos: http://www.mitchellmedia.ch und http://www.athletix.ch

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