Der Grand-Prix von Bern 2018 ist bereits wieder Geschichte. Mit rund 27’500 klassierten Läuferinnen und Läufer klassierten sich rund 2000 Teilnehmer weniger als letztes Jahr. Als offizieller Trainingsplan-Partner war auch running.COACH mit von der Partie. Und die Rangliste eines solchen Laufevents liefert einige spannende Fakten. Fünf davon haben wir für euch auch in diesem Jahr herausgepickt.
Knapp über 100 Stundenknacker
Nachdem im letzten Jahr zum ersten Mal in der Geschichte des GP Berns weniger als 100 Läuferinnen und Läufer die Stundenmarke knackten, gab es in diesem Jahr in dieser Hinsicht einen kleinen Aufwärtstrend. 121 Finisher gehören zu den erfolgreichen Läufern, die sich in diesem Jahr „Stundenknacker“ nennen dürfen. Das sind genau 0.4 %! des gesamten Starterfeldes. Als Vergleich: Bei der Erstaustragung vor 36 Jahren knackten rund 5% die 60 Min Grenze. Einerseits waren wohl die Bedingungen für schnelle Zeiten nicht optimal, andererseits widerspiegelt dies den Trend, dass Laufen vorwiegend ein Gesundheitssport wurde und nicht nur auf den Leistungssport fokussiert ist.
Die Verteilung der Finisherzeiten
Da eben nur 0.4% aller Teilnehmenden unter einer Stunde gelaufen sind, war der grosse Rest der Läuferschar zwischen einer und zwei Stunden unterwegs. Die meisten Läuferinnen und Läufer absolvieren die coupierte 10-Meilen-Strecke in einer Zeit zwischen 80 und 90 Minuten (siehe Grafik). Das heisst, dass sie im Schnitt zwischen fünf und fünfeinhalb Minuten für einen der 16.093 Kilometer benötigen. Die meist gelaufene Zeit liegt bei 1:26:00.
Der stärkste Jahrgang – 1981
1981 sind sie geboren – die schnellsten Läuferinnen und Läufer des GP Ausgabe 2018 und benötigten durchschnittlich 1:23:49 für die 10 Meilen. Wobei der Jahrgang 1982 leistungsmässig nicht weit hinterherhinkt. Fun-Fact: Letztes Jahr war es ebenfalls der Jahrgang 1982 der die 10 Meilen am schnellsten benötigte. Scheint, dass diese Generation es ähnlich dem Wein macht: „Je älter, desto besser“. Die besten Zeiten werden generell zwischen 35 und 40 Jahren gelaufen, anschliessend steigen die Durchschnittszeiten fast linear mit dem Alter.
Die meisten Läufer pro Jahrgang
Mit 75 Jahren am GP Bern noch 1:22 h laufen? Das geht, wie uns Albrecht Mohr bewiesen hat. Doch die wenigsten Läufer laufen in diesem Alter die 10 Meilen. Die meisten Läufer sind anfangs 30, Hier schwingt der Jahrgang 1989 mit über 404 Teilnehmenden oben aus. Die Grafik zeigt, dass die grosse Masse der Teilnehmenden zwischen 25 und 50 Jahre alt sind. Jüngere scheint der Ausdauersport noch nicht so sehr anzuziehen, Ältere wechseln mit zunehmendem Alter auf kürzere Distanzen.
running.COACH Prognose
Um die 700 Teilnehmenden des GP Bern haben den Wettkampf im running.COACH als Wettkampf angegeben. Wir haben untersucht, wie genau unsere Wettkampfprognose war. Das Ergebnis: Im Durchschnitt waren die running.COACH-User 0.3% schneller, als wir vorausgesagt haben. Um das zu verdeutlichen: Bei einer Zeit von beispielsweise 1:24:00 wäre das ca eine halbe Minute. Letztes Jahr lagen wir noch bei 1.4 % daneben. Das freut uns natürlich und wir geben alles, dass unser Prognose-Tool auch im nächsten Jahr so genau funktioniert. So oder so, wir bleiben dran und wir freuen uns bereits jetzt auf den GP Bern im nächsten Jahr. Keep on running.
Dieser Blogbeitrag wurde von Stefan Lombriser verfasst. Stefan, selbst Stundenknacker, arbeitet als Geschäftsführer von Quevita AG/running.COACH und ist selbst begeisterter Läufer, OL-Läufer und Multisportler. Diese Leidenschaft für den Laufsport versucht er tagtäglich als Mitentwickler der ersten Stunde in den running.COACH hineinzubringen.
Titelfoto: swiss-image.ch
4 Antworten auf „Der Grand Prix von Bern 2018 – statistische Fakten!“
DAnke Herr Lombriser.. interessant, dass di 40jährigen fast so schnell sind wie die 30jährigen. Roger fedrrer machts ja vor..
Hallo Steff
Merci, für Eure interessante Arbeit.
Mich würde interessieren, ob eine Korrelation besteht zwischen den langsameren Laufzeiten und der zunehmenden Anzahl Teilnehmenden. Könnt ihr dies aus Euren Daten eruieren?
Dieses Jahr kam ja noch das Debakel mit den Startblocks dazu, ich verliere fast 1 Minute auf den ersten zwei Kilometern beim Altstadt-GP.
Hallo Markus
Das Debakel mit den Startblocks drang nicht bis zu uns. Was passierte da genau?
Die Korrelation, die du ansprichst, können wir nicht direkt aus unseren Daten eruieren. Aber gefühlsmässig würd ich sagen, dass diese Korrelation besteht, aber obs wirklich einen Zusammenhang hat, sei in Frage gestellt.. 🙂
Hier nachzulesen:
https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Dichtestress-auf-der-Laufstrecke/story/18882931
Wir standen nach 500 m, kurz vor dem Aargauerstalden, still. Ein anständiges Überholen war erst in der Rathausgasse möglich.