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Volle Leistung – trotz Allergie und Heuschnupfen

Läuferinnen und Läufer mit Allergien können zu 100 Prozent leistungsfähig sein. Denn für fast alle gibt es eine massgeschneiderte Therapie.

Autor:

Dr. med. Patrik Noack, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin SGIM und Sportmedizin SEMS, Health Performance Officer von Swiss Olympic, Chief Medical Officer Swiss Athletics und Swiss Cycling, Verbandsarzt bei  Swiss Triathlon, Swiss Taekwondo und Swiss Ski Biathlon, Leiter Medical Center und Leiter Sportmedizin am Medbase Sports Medical Center Abtwil

 

 

Frühling für Pollenallergiker heisst: Die Nase läuft, die Augen jucken, es kitzelt am Gaumen, man schläft schlechter und fühlt sich ständig müde. Viele Läuferinnen und Läufer mit Heuschnupfen halten sich in dieser Jahreszeit ans Motto: Leiden und Durchseuchen – dabei gibt es wirksame Mittel, um die Symptome so weit zu reduzieren, dass sie die Leistung nicht schmälern.

Tipp 1: Trainingszeit dem Pollenflug anpassen

Stimme dein Training möglichst auf den Pollenflug ab und laufe vor allem am frühen Morgen oder nach Regen, weil dann weniger Pollen in der Luft sind. Das Pollenbulletin informiert, wann welche Pollen fliegen. Wenn du deine Trainingszeiten nicht nach dem Pollenflug richten kannst, könntest du bei starker Pollenbelastung aufs Laufband ausweichen, am besten in ein Fitnesscenter, das ein Belüftungssystem mit guten Pollenfiltern hat.

Tipp 2: Entferne die Pollen

Vor dem Laufen kannst du etwas Pollenblocker-Creme auf Vaselinebasis unter die Nase streichen. Nach dem Training entfernst du Pollen, indem du deine Nase mit etwas Kochsalzlösung spülst (ideal ist eine zwei- bis dreiprozentige Kochsalzlösung). Dazu hältst du ein Nasenloch zu und ziehst mit dem anderen vorsichtig das Wasser hoch. Es läuft danach aus der Nase und aus dem Mund wieder hinaus. Alternativ kannst du auch im Fachhandel eine «Nasendusche» kaufen und damit die Nase spülen.

Tipp 3: Gute Basistherapie

Finde heraus, welche Medikamente oder Therapien dir am besten helfen, um besser atmen zu können oder weniger juckende Augen zu haben. Behalte diese Basistherapie während der Allergiesaison bei. Nebst den bekannten symptom-lindernden Antihistaminika sind zum Beispiel auch pflanzliche Mittel mit Pestwurzextrakt oder die traditionelle chinesische Medizin eine Möglichkeit.

Wenn du an einer starken Allergie mit oder ohne Asthma leidest und mit der gängigen Behandlung nicht hinkommst, wende dich an eine Spezialistin oder einen Spezialisten. Unter bestimmten Voraussetzungen bezahlt die Krankenkasse eine Therapie mit spezifischen Antikörpern, welche die überschiessende Immunreaktion bremsen.

Tipp 4: Keine Angst vor Kortison

Kortison hat – zu Unrecht – einen schlechten Ruf. Moderne Nasen- und Asthmasprays enthalten nur sehr kleine Mengen, die direkt auf der Schleimhaut wirken. Der Effekt dieser geringen Dosen auf den restlichen Körper ist sehr gering und vernachlässigbar, auch bei längerer Anwendung. Kortison und seine chemischen Verwandten wirken anti-entzündlich und reduzieren die allergischen Beschwerden zuverlässig. Ein Hinweis zur Anwendung: Sprühe das Nasenspray nicht in Richtung der Nasenscheidewand.

Leistungsdiagnostik bei Medbase

Die Sportwissenschaftler/-innen und Sportärzte/-ärztinnen von Medbase überprüfen Deinen Leistungsstand mit einem Ausdauertest. Darauf aufbauend erklären sie Dir anschaulich und unkompliziert, wie Du das Ergebnis optimal in dein Training einbaust. Jetzt buchen 

Tipp 5: Spare dir das Geld für unnötige Allergietests

Bioresonanz- oder Kinesiologietests liefern häufig unzuverlässige Ergebnisse. Sie sind nicht geeignet, um herauszufinden, wogegen du allergisch bist. Auch mit teuren Bluttests, die im Internet angeboten werden, solltest du zurückhaltend sein. Besser ist: Beobachte zuerst, auf welche Pollen oder Substanzen dein Körper mit allergischen Symptomen reagiert und reduziere den Kontakt damit oder verzichte ganz darauf. Im Zweifelsfall: Frage eine Ärztin oder einen Arzt. Dieser kann einen Allergietest auf der Haut oder im Blut veranlassen, je nach Fragestellung und Symptomen.

Tipp 6: Andere Allergien berücksichtigen

Falls du auch ausserhalb der Pollensaison unter allergischen Symptomen leidest, liegt es vielleicht daran, dass du noch gegen weitere Substanzen allergisch reagierst, zum Beispiel gegen Hausstaubmilben. In diesem Fall sind weitere medizinische Abklärungen und Allergietests sinnvoll. Einfache Massnahmen wie milben-dichte Matratzenüberzüge können dir bei Hausstaubmilbenallergie Erleichterung verschaffen.

Tipp 7: Anti-allergische Medikamente und Dopingtest

Solange du Augentropfen, Nasen- oder Asthmasprays in der üblichen Dosierung anwendest, hast du im Fall einer Dopingkontrolle bei einem Wettkampf nichts zu befürchten. Probleme kann es aber geben, wenn du bei bestimmten Wirkstoffen eine gewisse Dosis überschreitest, wenn du beispielsweise Kortisontabletten einnimmst oder wenn ein Arzneimittel Substanzen enthält, die auf der Dopingliste stehen. Erkundige dich deshalb rechtzeitig, falls du planst, an einem Wettkampf teilzunehmen, bei dem Dopingkontrollen durchgeführt werden könnten. Weitere Informationen findest du hier und hier.

Wer ist Medbase?

Medbase ist das grösste multidisziplinäre sportmedizinische Netzwerk der Schweiz und bietet spezialisierte sportmedizinische Dienstleistungen für Athletinnen und Athleten, Vereine und Sportverbände aller Aktivitätsstufen in den Bereichen Sportmedizin, Sportphysiotherapie, Leistungsdiagnostik und Trainingsberatung. 

Eine Antwort auf „Volle Leistung – trotz Allergie und Heuschnupfen“

Tipp 8: Antiallgerie Tabletten
Ich verwende Antiallergietabletten. Nach etwas probieren habe ich eine gefunden die wirkt und mich nicht müde macht. Heuschnupfen adé

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