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Lauftechnik

5 Tipps für den Wechsel vom Straßenlauf zum Trailrunning

Hast du jemals einen Weg gesehen, der zwischen den Bäumen verschwindet, und dich gefragt, wohin er führt? Oder hast du das plötzliche Verlangen gespürt, frei in der Natur zu laufen, statt immer dieselbe Straße entlang? Der Wechsel vom Straßenlauf zum Trailrunning kann herausfordernd sein, aber mit den richtigen Tipps wird diese Umstellung zu einem aufregenden und bereichernden Erlebnis. Hier sind 5 Tipps, um dir den Einstieg zu erleichtern und deine Läufe in der Natur voll zu genießen.

Warum Trailrunning ausprobieren?

Trailrunning ist ein fesselnder Sport, der die Schönheit der Natur mit Abenteuer und der Erkundung der uns umgebenden Gebiete verbindet. Es ist eine Erfahrung, die über das bloße Laufen hinausgeht: Es ermöglicht dir, in atemberaubende Landschaften einzutauchen, einzigartige körperliche und mentale Herausforderungen zu meistern und ein tiefes Gefühl der Freiheit und Verbundenheit mit der Umwelt wiederzuentdecken.
In den letzten 10 Jahren hat das Trailrunning einen exponentiellen Aufschwung erlebt und sich zu einem der dynamischsten und sich am schnellsten entwickelnden Bereiche des Laufens entwickelt. Weltweit bekannte Athleten haben diesen Sport ins Rampenlicht gerückt und eine globale Gemeinschaft von Enthusiasten inspiriert. Doch Trailrunning ist nicht nur für Profis. Es ist für jeden zugänglich, unabhängig vom Erfahrungslevel. Ob du ein Anfänger bist, der eine neue Herausforderung sucht, oder eine erfahrener Läuferin, die ihre Routine variieren möchte – Trailrunning bietet endlose Möglichkeiten.

Die Vorteile der Kombination beider Disziplinen, sind vielfältig. Hier sind einige davon:

  • Verbindung zur Natur und die Möglichkeit, unbekannte Orte zu erkunden
  • Stärkung und Steigerung der Ausdauer von Beinen, Rumpf und Armen und damit Verbesserung der Leistung
  • Verbesserung der Reaktionszeiten und der Propriozeption durch Bergabläufe
  • Entwicklung der Technik und Trittfrequenz durch Bergaufläufe
  • Geringere Belastung der Gelenke
  • Positive Auswirkungen auf den Geist, sowohl durch die mentale Herausforderung als auch den meditativen Teil des Laufens in der Natur

Um dir eine reibungslose Übergang vom Straßenlauf zum Trailrunning zu ermöglichen, haben wir einige wichtige Tipps zusammengestellt.

1. Beginne mit kleinen Schritten

Verlasse nicht sofort den Asphalt für die anspruchsvollsten Trails. Beginne mit gemischten Strecken, die Abschnitte von Straße und Trail kombinieren. Wähle relativ kurze Strecken und Tage mit gutem Wetter. So kannst du dich schrittweise an die unterschiedlichen Bodenverhältnisse gewöhnen und deinen Körper an neue Laufdynamiken anpassen.
Auch das Trainingsvolumen sollte schrittweise erhöht werden: Beginne damit, jede Woche einige Kilometer auf neuen Oberflächen hinzuzufügen. Erhöhe auch den Höhenunterschied allmählich, indem du die Höhenmeter von Woche zu Woche steigerst. Denke daran, langsam und ohne Eile zu starten: Stolpern über Hindernisse und Stürze sind eines der häufigsten Risiken für Trailrunning-Anfänger.

2. Wähle die richtigen Schuhe

Trailrunning-Schuhe sind unerlässlich, um die Trails sicher und komfortabel zu bewältigen. Wenn du denkst, dass deine Straßenschuhe auch auf Trails ausreichen, solltest du es dir noch einmal überlegen. Straßenschuhe sind für glatte und gleichmäßige Oberflächen konzipiert, während Trailrunning-Schuhe mehr Traktion, Schutz und Stabilität auf unebenen und anspruchsvollen Böden bieten.
Gute Trailrunning-Schuhe bieten:

  • Robuste Sohlen, um Durchbrüche zu vermeiden.
  • Spezielle Stollen, um im Schlamm Traktion zu gewährleisten.
  • Zusätzliche Fersenunterstützung für mehr Stabilität.
  • Schutz der Zehen vor Steinen und Felsen.
  • Gummieinsätze unter der Sohle für besseren Halt auf Felsen.

Es ist also sinnvoll, in ein gutes Paar Schuhe zu investieren. Die Wahl der Schuhe hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Geländes, auf dem du läufst. Wenn du auf kleinen Schotter- oder Graswegen und ebenem Gelände läufst, kannst du möglicherweise mit deinen Straßenschuhen beginnen. Beachte jedoch, dass für eine langfristige Umstellung auf Trailrunning, insbesondere wenn du anfängst, technische und bergige Trails zu bewältigen, spezielle Trailrunning-Schuhe empfohlen werden. Diese Investition gewährleistet Sicherheit, Unterstützung und eine längere Haltbarkeit deiner Schuhe, sodass du jede Laufrunde in vollen Zügen genießen kannst.

3. Berücksichtige die grundlegenden Unterschiede

Zwischen Straßenlauf und Trailrunning gibt es einige Unterschiede, die eine Anpassung erfordern:

  • Untergrund: Die Oberflächen der Trails sind sehr unterschiedlich und können Schotterwege, felsige Pfade, Hügel und unebenes Gelände umfassen. Der Wechsel von der gleichmäßigen Straßenoberfläche zur unvorhersehbaren Natur der Trails erfordert eine physische wie mentale Umstellung.
  • Technik: Das unebene Gelände fordert dein Gleichgewicht und deine Koordination heraus. Erwarte Höhenunterschiede und mehr seitliche Bewegungen. Hebe leicht die Knie, um nicht über Hindernisse zu stolpern, und halte eine höhere Schrittfrequenz für mehr Stabilität. Passe deinen Schritt an, indem du die Schrittlänge verkürzt, um dich besser an das Gelände anzupassen: Du wirst reaktionsschneller, um Hindernisse zu überwinden, reduzierst die Aufprallkraft des Fußes und hältst die Füße im Einklang mit deinem Körperschwerpunkt, was dir eine bessere Kontrolle ermöglicht. Weitere Informationen zur richtigen Lauftechnik beim Trailrunning findest du in unserem Blogartikel.
  • Tempo: Beim Übergang vom Straßenlauf zum Trailrunning ist es wichtig, sich an neue Parameter anzupassen. Tempo und Distanz sind auf technischen Trails weniger relevant, stattdessen sollte die Leistung und Ausdauer priorisiert werden. Sich auf das wahrgenommene Anstrengungsniveau und die Intensität zu konzentrieren, ist entscheidend, da die Bedingungen des Trails zu erheblichen Schwankungen der Geschwindigkeit führen können. Steile Anstiege erfordern eine Verlangsamung und oft das Gehen, besonders für neue Trailrunner.

4. Passe dein Training an

Um die Trails erfolgreich zu bewältigen, ist es wichtig, den Rumpf und die Beine zu stärken. Übungen wie Kniebeugen, Ausfallschritte und Planks sind unerlässlich, um die notwendige Kraft in den Quadrizeps, Waden und dem Rumpf zu entwickeln, die für das Gleichgewicht auf unebenem Gelände entscheidend sind. Arbeite auch an der Propriozeption, also dem Bewusstsein für die Position deines Körpers im Raum, indem du Übungen auf instabilen Oberflächen wie der Balance-Board ausführst oder im Einbeinstand trainierst.
Darüber hinaus integriere Bergwiederholungen in dein Training: Laufe steile Hügel für 30-60 Sekunden hinauf, erhole dich bergab und wiederhole dies für mehrere Serien. Auch das schnelle Gehen bergauf hilft, Ausdauer aufzubauen, ohne zu viel Stress zu verursachen. Diese Übungen bereiten dich darauf vor, die Herausforderungen des Trailrunnings mit mehr Kraft und Stabilität zu meistern.

5. Planung und Navigation

Viele Straßenläufer könnten sich beim Gedanken, auf einem Trail zu laufen, desorientiert fühlen und Angst haben, sich zu verirren.  Trailrunning erfordert ein höheres Bewusstsein für Wegmarkierungen, Schilder und natürliche Orientierungspunkte. Nimm eine Karte oder ein GPS-Gerät mit und entwickle deine Navigationsfähigkeiten. Plane die Strecken im Voraus, lade Karten auf dein GPS oder Telefon herunter und beginne mit einfachen und gut markierten Strecken. Verwende Apps wie OS Maps, Strava, Outdoor Active und Komoot, um Strecken zu finden und zu planen. Stelle sicher, dass du das Notwendige mitnimmst: Wasser, zusätzliche Nahrung, ein Erste-Hilfe-Set und das Telefon für Notfälle.

Fazit

Der Wechsel vom Straßenlauf zum Trailrunning kann äußerst lohnend sein. Mit den richtigen Vorkehrungen kannst du diese neue Herausforderung sicher angehen und eine Art des Laufens entdecken, die dich tiefer mit der Natur und dir selbst verbindet. Viel Spaß beim Laufen auf den Trails!

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