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Motivation running.COACH

Das Virus hat mich auf dem falschen Fuss erwischt

Zum Autor dieses Textes: Jonas Merz ist running.COACH Mitarbeiter und betreut unter anderem den Support und die Kommunikation. Im vergangenen Jahr absolvierte er den Göteborgsvarvet (21km) in einer Zeit von 1:11:57. Auch dieses Jahr wäre ein Start geplant gewesen. Gemäss eigener Aussage sei die momentane Form gar auf besserem Weg als im Vorjahr. Entsprechend ist die Enttäuschung über die Corona-Verschiebung riesig.

 

Man hat es kommen sehen. Aber wie bei allen Bedrohungen habe ich zuerst gedacht, dass mich das sowieso nie persönlich betreffen würde. Ich blieb auch noch ruhig, als das Virus so langsam nach Italien schwappte. Das Gefahrenbild wurde aber dennoch mit jedem vergangenen Tag realer und es begann sich anzufühlen wie damals im Französischunterricht, als unser Lehrer die Aufgaben kontrollierte und sich willkürlich Schüler*innen aus der Klasse rauspickte, die ihre Hausaufgaben präsentieren mussten. Auch damals war ich unvorbereitet und auch damals kam die Bedrohung mit jedem abgehakten Klassenkamerad*innen näher.

Zuerst traf es den Survival Run Thun, was mich hauptsächlich wegen der Partnerschaft mit running.COACH betraf, dann den Barcelona Marathon und nun trifft mich das Virus mitten ins Herz. Mein Hauptwettkampf, der Göteborgsvarvet, wurde heute auf unbestimmte Zeit verschoben. Das tut weh! Zumal meine Form wirklich auf sehr gutem Weg war!

Klar war es etwas blauäugig zu denken, dass gerade der weltgrösste Halbmarathon (rund 65’000 Anmeldungen alleine in der Halbmarathonklasse) nicht vom Virus betroffen sein würde. Irgendwie glaubte ich halt daran, dass die Schweden in ihrem Sozialsystem schon einen Platz fürs COVID-19 finden würden. Integration statt Konfrontation – oder so ähnlich.

«Phasenweiser-Leistungssportler»

Die Absage an sich ist für mich kein grosses Problem. Ich bin den Lauf schon letztes Jahr gelaufen und es ist entsprechend kein einmaliges Erlebnis, welches mir das Virus gerade vereitelt. Weit dramatischer ist dies für meine Trainingsmotivation. Als selbsternannter «Phasenweiser-Leistungssportler» habe ich das Problem, dass ich ein fokussiertes Training mit zielgerichteten Trainingsumfängen und -intensitäten eben nur phasenweise aufrechterhalten kann und danach die Motivation verliere. Ausserhalb dieser Phasen trainiere ich dann etwas ziellos vor mich hin. Eine solche Phase dauert in der Regel etwa fünf Monate. Durch das Virus werde ich nun zum Handeln gezwungen. Ich habe drei Alternativen:

  1. Ich trainiere weiter bis zum neuen (noch unbekannten) Wettkampfdatum und gehe das Risiko ein, die Trainingsmotivation auf dem Weg zu verlieren.
  2. Ich breche das zielgerichtete Training ab, trainiere ein bisschen halbherzig und kehre dann ins spezifische Training zurück.
  3. Ich suche mir fürs besagte Datum eine alternative.

Wie gebe ich das dem running.COACH vor?

Bei Option drei ist die Sache relativ einfach: Hier lösche ich einfach den bestehenden Hauptwettkampf und ersetze diesen durch den neuen (nach Änderungen den Plan immer neu berechnen lassen). Hierbei kann mir die running.COACH Laufdatenbank Hilfe leisten.

Option zwei würde ich niemandem empfehlen. Das ist den «Phasenweise-Leistungssportlern» vorenthalten. Von dieser Spezies sollte es so wenige wie möglich geben.

Bei Option eins lösche ich den ursprünglichen Hauptwettkampf aus dem System und füge diesen am Verschiebungsdatum wieder hinzu. Auch hier sollte der Plan danach neu berechnet werden. Falls der Wettkampf in unserer Datenbank gespeichert ist, so kannst du auch einfach abwarten bis das Datum aktualisiert wird. Das geschieht hoffentlich in Bälde. Du darfst uns bei den Updates gerne behilflich sein und uns, sobald bekannt, ein aktualisiertes Austragungsdatum melden (info@runningcoach.me).

Lauftraining während der Corona-Epidemie?

Ich persönlich werde, immer vorausgesetzt dass ich gesund bleibe, auf jeden Fall auch weiterhin Lauftraining machen. Dazu muss ich ja nicht in einer Menschenmenge unterwegs sein – Das Gym zu meiden fällt mir sowieso nicht so schwer. Auch bin ich der festen Überzeugung, dass ich durch die Bewegung an der frischen Luft meine Abwehrkräfte stärken kann.

In diesem Sinne – Keep on running!

 

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