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Laufen und Musik: Perfekter Rhythmus oder falscher Takt?

Die Diskussion um das Thema Musik beim Laufen ist so vielschichtig wie die Playlists der Läuferinnen und Läufer selbst. Auf der einen Seite steht die unbestreitbare Energie, die eine gute Melodie in die Beine zaubern kann, auf der anderen die Mahnung zur Vorsicht und zum bewussten Genuss der Laufumgebung. Doch was wiegt schwerer? Dieser Artikel taucht tief in die melodische Welt des Laufsports ein, beleuchtet die Chancen und potenziellen Risiken.

Die Vorteile von Musik beim Laufen

Musik hat die Kraft, unser Lauftraining auf ein neues Level zu heben. Sie wirkt sich nicht nur positiv auf unsere Motivation aus, sondern hat auch das Potenzial, die physische Leistungsfähigkeit zu steigern. Untersuchungen zeigen, dass Musik, insbesondere solche mit einem passenden Beat, dazu beitragen kann, eine gleichmässige Kadenz zu finden und zu halten. Dies ist besonders für Läuferinnen und Läufer vorteilhaft, die an ihrer Laufeffizienz arbeiten möchten. Die richtigen Beats können wie ein Metronom fungieren, das hilft, den Takt zu halten und die Schrittfrequenz zu optimieren. Weiter unten findest du eine Beschreibung, wie du die optimale Playlist für die gewünschte Kadenz zusammenstellen kannst.

Neben dem technischen Aspekt bietet Musik auch eine psychologische Stütze. Sie kann uns durch die schwierigsten Kilometer tragen, indem sie die Wahrnehmung von Anstrengung verringert und uns ermöglicht, uns von physischen Beschwerden zu distanzieren. Eine sorgfältig ausgewählte Playlist kann somit ein mächtiges Werkzeug sein, um die Laufperformance zu verbessern und das Training abwechslungsreicher und erfreulicher zu gestalten.

Nachteile und Bedenken beim Laufen mit Musik

Die Debatte um das Hören von Musik beim Laufen wird durch eine Mischung aus Sicherheitsbedenken und philosophischen Überlegungen zur „Reinheit“ des Laufens angeheizt. Auf der einen Seite stehen die Risiken, die mit der Ablenkung durch Musik verbunden sind, vor allem in städtischen Gebieten, wo das Bewusstsein für den Verkehr und andere Gefahrenquellen entscheidend ist. Musik kann die Fähigkeit des Läufers, auf seine Umgebung zu achten und auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren, deutlich verringern.

Auf der anderen Seite gibt es eine tiefe Überzeugung, dass Laufen in seiner essentiellsten Form eine Verbindung zwischen Körper und Geist herstellt, eine Art meditativer Zustand, der durch externe Stimuli wie Musik gestört werden kann. Diese puristische Sichtweise argumentiert, dass das Laufen eine Gelegenheit zur Selbstreflexion und zum Eintauchen in die natürliche Umgebung bietet, eine Chance, die verloren geht, wenn die Ohren mit Kopfhörern bedeckt sind.

Zusammengefasst vereinen diese Nachteile und die kontroverse Natur des Musikhörens beim Laufen die Sorge um physische Sicherheit mit einer Sehnsucht nach einer unverfälschten, introspektiven Laufexperience.

Musik hören bei offiziellen Laufveranstaltungen

Bei offiziellen Laufevents empfehlen wir, auf Kopfhörer zu verzichten. Der Hauptgrund? Sie beeinträchtigen deine Wachsamkeit. Die Musik mag zwar ein treuer Begleiter sein, aber sie kann deine Aufmerksamkeit von wichtigen Umgebungsgeräuschen, den Anweisungen der Streckenposten und der Bewegung um dich herum ablenken. Sicherheit geht vor – es ist unerlässlich, auf Hinweise und mögliche Gefahren schnell reagieren zu können.

Doch keine Sorge, auf den Motivationsschub durch Musik musst du nicht verzichten. Viele Veranstalter sorgen mit musikalischen Highlights entlang der Strecke und enthusiastischen Zuschauern für eine mitreissende Atmosphäre, die dich beflügelt.

Generelle Sicherheitstipps beim Tragen von Kopfhörern

  • Ein Ohr frei: Trage Kopfhörer nur auf einem Ohr, um die Umgebungsgeräusche besser wahrnehmen zu können.
  • Lautstärke reduzieren: Stelle die Lautstärke so ein, dass du Warnsignale und Verkehrslärm noch hören kannst.
  • Knochenleitung nutzen: Erwäge die Verwendung von Knochenleitungskopfhörern, die das Ohr frei lassen und die Umgebungsgeräusche nicht blockieren.
  • Noise-Cancelling ausschalten: Schalte die Noise-Cancelling-Funktion deiner Kopfhörer aus, um wichtige Geräusche aus deiner Umgebung, wie z.B. Annäherung von Fahrzeugen oder Warnsignale, besser wahrnehmen zu können.

So stellst du deine Playlist zusammen

Hier sind einige Schritte und Tipps, wie du die Musik findest, die deine Laufschritte in den perfekten Rhythmus bringt:

Schritt 1: Bestimme deine ideale Kadenz

Die optimale Kadenz, also die Anzahl der Schritte pro Minute (SPM), variiert von Läufer zu Läufer, liegt aber häufig im Bereich von 160-180 Schritten pro Minute für die meisten erfahrenen Läufer. Ein guter Ausgangspunkt ist, deine aktuelle Kadenz während eines komfortablen Laufs zu messen. Viele Laufuhren und Apps können diese Information in Echtzeit liefern.

Schritt 2: Suche nach Musik mit passendem BPM

Sobald du deine ideale Kadenz kennst, suche nach Musik, deren Beats pro Minute (BPM) dieser Kadenz entsprechen. Es gibt Websites und Apps, die speziell für Läufer entwickelt wurden, um Musik nach BPM zu kategorisieren. Einige Musikstreaming-Dienste bieten sogar spezielle Playlists für das Laufen an, die nach BPM sortiert sind.

Schritt 3: Experimentiere mit verschiedenen Genres

Nicht jedes Lied mit der richtigen BPM-Zahl wird für jeden Lauf geeignet sein. Verschiedene Musikgenres können unterschiedliche Effekte auf deine Motivation und dein Lauferlebnis haben. Experimentiere mit verschiedenen Genres und Stilen, um herauszufinden, was dich am meisten antreibt.

Schritt 4: Achte auf die Stimmung der Musik

Neben dem Beat kann auch die Stimmung der Musik einen grossen Einfluss auf deine Laufperformance haben. Optimistische und energetische Tracks können besonders in schwierigen Phasen des Laufs förderlich sein. Wähle Songs, die dich emotional ansprechen und dir das Gefühl geben, alles erreichen zu können.

Schritt 5: Erstelle eine personalisierte Playlist

Sobald du eine Auswahl an Songs gefunden hast, die deiner idealen Kadenz und deinem Geschmack entsprechen, erstelle eine personalisierte Playlist. Achte darauf, die Liste so zu gestalten, dass sie deiner Laufdauer oder dem gewünschten Training entspricht. Du kannst mit aufwärmenden, langsameren Beats beginnen und zu schnelleren, motivierenden Tracks übergehen, wenn du dich deinem Höhepunkt näherst.

Fazit

Musik beim Laufen ist und bleibt ein Thema, bei dem die individuellen Vorlieben entscheiden. Die Vorteile, insbesondere in Bezug auf Motivation und das Erreichen einer bestimmten Kadenz, sind nicht von der Hand zu weisen. Doch die Risiken, vor allem in puncto Sicherheit und potenzielle Abhängigkeit, sollten nicht ignoriert werden. Ein bewusster Umgang mit Musik, der sowohl die eigenen Bedürfnisse als auch die Umgebung respektiert, scheint der Schlüssel zu einer harmonischen Verbindung zwischen Laufen und Musik zu sein. Die Entscheidung, ob und wie Musik in das Lauftraining integriert wird, bleibt somit eine höchst persönliche.

 

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Eine Antwort auf „Laufen und Musik: Perfekter Rhythmus oder falscher Takt?“

Ich höhre sehr gerne während dem Training meine Musik, aber leider stellt die Musik ab sobald Rainer Maria Salzgeber spricht (oder sonstige Durchsagen) und beginnt nicht automatisch mit der Wiedergabe nach der Meldung .
Schade, Problem besteht seit Oktober 2023 mit ViRace APP.

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