Gemeinsam mit dem eigenen Partner / der eigenen Partnerin Sport zu treiben, kann sowohl für die Beziehung als auch für die eigene sportliche Leistung viele Vorteile bringen. Paartraining ist eine großartige Möglichkeit, zusammen Zeit zu verbringen und sich gleichzeitig fit zu halten. Folgend ein paar positive Effekte, welche das Training mit dem eigenen Partner mit sich bringt.
Gemeinsame Ziele verfolgen
Ein grosser positiver Aspekt des Laufens zu zweit ist, dass man beim Ausüben eines Sports gemeinsame Ziele verfolgen kann. Es ist eine besondere Kombination, Zeit miteinander zu verbringen und gleichzeitig einer gemeinsamen Leidenschaft nachzugehen und sich dabei gegenseitig zu unterstützen.
Die Möglichkeit, sich während des Laufens zu unterhalten sowie die Tatsache, dass es zu zweit einfacher ist, auch bei schlechtem Wetter aus der warmen Stube zu kommen sind weitere Vorteile.
Das Laufen mit dem Partner / der Partnerin ist auch eine Gelegenheit, tägliche Routinen zu durchbrechen. Die Freude an gemeinsamen Aktivitäten kann angeregt und die Beziehung aufgepeppt werden. Eine gemeinsame sportliche Betätigung kann auch Seiten und Eigenheiten des Partners zum Vorschein bringen, die im Alltag nicht sichtbar sind – ob das nun positiv oder negativ gewertet werden kann sei dahingestellt ?
Grenzen überwinden
Gemeinsamer Sport als Paar ist auch eine Möglichkeit an die eigenen Grenzen zu gehen. Es ist wahrscheinlich, dass das körperliche und sportliche Niveau innerhalb der Beziehung unterschiedlich ist: Das muss kein Hindernis sein, sondern kann das Training gar anregender machen.
Es sollte nicht so getan werden, als seien beide auf dem gleichen Niveau, denn das führt nur zu Nervosität und Problemen beim Training: Um Frustration zu vermeiden sollte der / die Stärkere das Tempo auf die Dauer nicht zu sehr senken, um sich dem Niveau des Partners anzupassen. Gleichzeitig sollte die andere Person nicht zu weit über die eigenen Fähigkeiten hinausgehen, da dies dem Training abträglich wäre und zu Stress und Überlastungsschäden führen könnte. Es gilt ehrlich zueinander zu sein und das Training entsprechend der Fähigkeiten beider zu planen.
Folgend ein paar Ideen, wie das Training für beide anregend sein kann:
- Intervalltraining: Damit das Intervalltraining für beide Parteien Sinn macht ist es wichtig, dass das Belastungstempo an die individuellen Fähigkeiten angepasst ist und sich nicht an demjenigen des / der Partner*in orientiert. Wird aber am gleichen Ort und zur gleichen Zeit gestartet, so kann die schnellere Person in der Belastungspause wenden, um beim nächsten Start wieder auf gleicher Höhe wie der / die Trainingspartner*in starten zu können. Bei kleineren Leistungsunterschieden kann die langsamere Person auch das Tempo während der Belastungspause etwas höher ansetzen.
- Fokus auf die Technik: Das Training mit einer etwas langsameren Person stellt eine gute Möglichkeit dar, an der eigenen Lauftechnik zu feilen. Nutze die Gelegenheit um Kadenz, Atmung und Haltung zu verbessern.
- Aufgeteiltes Training: Eine Möglichkeit, die sich vor allem bei langen Trainingseinheiten anbietet. Dabei kann die Person mit dem höheren Leistungsvermögen zuerst eine Weile alleine laufen, um dann den zweiten Teil des Trainings mit dem / der Partner*in abzuschliessen.
- Gegenseitiges Coaching und technische Verbesserungen: Der / die routiniertere Person kann das eigene Wissen bezüglich Lauftechnik weitergeben.
Stärken der Beziehung
Und schließlich trägt die Ausübung von Sport mit dem / der eigenen Partner*in (hoffentlich) zur Stärkung der Beziehung bei. Wenn Laufen für die Leidenschaft beider darstellt, kann die Ausübung mit einer geliebten Person die Freude am Laufen noch zusätzlich verstärken. Die Anstrengungen auf dem Weg zum gemeinsamen Ziel (z. B. die Teilnahme an einem Marathon), Erinnerungen an Trainingseinheiten, die gemeinsame Zeit in der Natur und die Entspannung nach dem Training – all diese Aspekte festigen und stärken die Beziehung und schaffen eine gemeinsame Basis für Diskussionen. Es ist auch eine Gelegenheit, die Kommunikation innerhalb des Paares anzuregen. Denn über zu wenig Zeit zum sprechen kann man sich beim Laufen sicherlich nicht beklagen.
Autor: Francesco Lombardi, running.COACH