Grün, gelb, pink oder blau: Kompressionssocken oder -stulpen gibt es heute in fast allen Farben. Ihre leistungssteigernde Wirkung ist jedoch umstritten. Was können sie wirklich und was ist nur ein Placebo-Effekt?
Hilfreich für die Regeneration
Aus der unklaren Studienlage lässt sich ein relativ klarer Schluss ziehen: Kompressionssocken sorgen für eine verbesserte Regeneration. Durch den positiven Effekt auf die blutzuführenden und blutabführenden Gefässe verbessern sie die Durchblutung mit einer erhöhten Sauerstoffversorgung der Muskulatur und einem verbesserten venösen Rückfluss. Dieser Effekt ist solange spürbar, wie der Läufer sich bewegt, steht oder sitzt. Sobald er sich hinlegt, funktioniert das nicht mehr. Darum können die Kompressionssocken zum Schlafen getrost ausgezogen werden. Ganze Socken wirken für die Regeneration zudem effizienter als Stulpen. Schneller machen sie aber höchstwahrscheinlich nicht. Sie haben aber andere positive Effekte, die sie zum beliebten Laufpartner machen.
Höherer Laufkomfort
Kompressionssocken können Sehnen und Bänder ähnlich unterstützen, wie das Bandagen oder Tapes tun. Zudem helfen sie, Muskelvibrationen zu verhindern, die bei ungünstigen Bedingungen leistungsmindernd sein können. Leichte Beine über unzählige Kilometer können das Resultat sein.
Tragen können Kompressionssocken alle, die sich darin wohl fühlen. Einzige Ausnahme bilden Menschen mit einer fortgeschrittenen peripheren arteriellen Verschlusskrankheit oder einer dekompensierten Herzinsuffizienz. Sie sollten den Einsatz von Sportkompressionssocken mit ihrem Arzt absprechen.
Dieser Beitrag wurde durch Dr. rer. nat Michael Schwarz erstellt. Er arbeitet als Sportwissenschaftler und Leistungsdiagnostiker im Medbase Sports Medical Center Zürich. Das spezialisierte Zentrum für Sportmedizin betreut Team- und Einzelsportler und bietet ein breites Spektrum vom Leistungstest über sportmedizinische Checkups bis zur sportspezifischen Physiotherapie und Rehabilitation